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Pflegefamilien und Kinderbetreuung: Luxemburg auf dem Weg zur Reform

Zuletzt aktualisiert
15.01.25
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Ein gemeinsamer Bericht des Bildungsministers Claude Meisch und der Justizministerin Elisabeth Margue beschreibt den aktuellen Stand des Unterstützungssystems für Minderjährige in Luxemburg. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Pflegefamilien und der Unterstützung von Kindern in schwierigen Lebenssituationen.

Die Zahl der Pflegefamilien in Luxemburg ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, von 221 Familien im Jahr 2015 auf 468 im Jahr 2024. Gleichzeitig schwankte die Zahl der in Pflegefamilien untergebrachten Kinder und erreichte im Jahr 2023 einen Höchststand von 552 Kindern. Dies zeigt die wachsende Nachfrage nach familiärer Unterstützung im Vergleich zur institutionellen Betreuung.

Der Bericht hebt hervor, dass die Regierung keine systematischen Aufzeichnungen über die Dauer des Aufenthalts von Kindern in Pflegefamilien oder Heimen führt. Um diese Daten analysieren zu können, muss jeder Fall der letzten fünf Jahre manuell überprüft werden. Ein ähnliches Problem besteht bei der Verfolgung der Rückkehr von Kindern in ihre biologischen Familien.

Eine der wichtigsten Initiativen der Regierung ist der Gesetzentwurf Nr. 7994, der die Einrichtung eines spezialisierten Zentrums, des Maison de l'accueil en famille, vorsieht. Zu seinen Aufgaben gehören die Ausbildung von Pflegeeltern und die Organisation von Weiterbildungsprogrammen. Für die Pflegefamilien sind mindestens 12 Stunden Fortbildung pro Jahr sowie regelmäßige Treffen mit den Pflegediensten vorgeschrieben.

Im Jahr 2024 war eine Vielzahl von Einrichtungen in Betrieb, darunter Zentren für Kinder unter 3 Jahren, Sozialinternate und Zentren für unbegleitete Minderjährige. Die Belegungsrate der Einrichtungen lag häufig über 90 %, was auf eine hohe Auslastung des Systems hinweist. So waren beispielsweise die Zentren für Kleinkinder zu 96,95 % und die Zentren für minderjährige Migranten zu fast 100 % ausgelastet.

Auf nationaler Ebene liegt der Schwerpunkt auf dem Kinderschutz und der Beteiligung der Familie an der Entscheidungsfindung. Schlüsselelemente der SOP-Methode (lösungsorientierte Pädagogik) sind die Aufrechterhaltung stabiler Beziehungen, die Entwicklung emotionaler Widerstandsfähigkeit und die Unterstützung bei der Bewältigung von Krisensituationen. Große Aufmerksamkeit wird der Stärkung der elterlichen Kompetenzen und der Unterstützung einer positiven Interaktion zwischen Erwachsenen und Kindern gewidmet.

Trotz der positiven Veränderungen wirft der Bericht wichtige Fragen über die Qualität der Überwachung des Systems auf. Das Fehlen genauer Daten über den Zeitpunkt der Unterbringung und den Erfolg der Wiedereingliederung von Kindern in ihre leiblichen Familien macht es schwierig, die Wirksamkeit der Reformen zu beurteilen. Die Regierung beabsichtigt, die Unterbringungsbedingungen zu verbessern und ein flexibleres Hilfesystem zu schaffen, was die Einführung neuer Standards und Überwachungsmechanismen erfordert.

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Fotos aus diesen Quellen: Getty Images

Autoren: Aleksandr

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