Serge Wilmes weigerte sich, einen wirksamen Schutz für Mobbing-Opfer im öffentlichen Sektor Luxemburgs zu gewährleisten
Die Antwort von Minister Vilmes auf eine parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Gusti Graas und Fernand Etgen war eine herbe Enttäuschung für alle, die eine wirkliche Veränderung im Kampf gegen Mobbing im öffentlichen Sektor erwartet hatten. Der Minister machte deutlich, dass er die Idee einer unabhängigen Kommission zur Untersuchung von Mobbing nicht unterstützt, was zeigt, dass das Problem auf der Ebene der Behörden nicht als ernst genug angesehen wird.
Laut dem von CSL und der Universität Luxemburg erstellten Arbeitsqualitätsindex haben 18 Prozent der Beschäftigten des öffentlichen Sektors Mobbing am Arbeitsplatz erlebt. Im Vergleich dazu liegt diese Zahl in der Privatwirtschaft bei 15,7 Prozent. Mit anderen Worten, die Situation im öffentlichen Sektor ist sogar noch schlimmer als in kommerziellen Strukturen.
Anstatt neue Unterstützungsmaßnahmen vorzuschlagen, verwies Minister Wilmes auf die bestehenden Verfahren, die laut Kritikern die Opfer nur formal schützen. In Wirklichkeit führen sie oft zur Isolierung der Opfer und lassen sie mit einem System allein, das eher die Täter schützt. In einem Umfeld, in dem ein Arbeitnehmer in den ersten zehn Dienstjahren keinen Kündigungsschutz genießt, wird eine Beschwerde gegen einen Vorgesetzten zu einem Schritt, bei dem man nicht nur seinen Verstand, sondern auch seinen Arbeitsplatz verlieren kann.
Es stellt sich die berechtigte Frage, warum Arbeitnehmer in privaten Unternehmen über wirksamere Mechanismen verfügen, um sich vor Mobbing zu schützen, als Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst. In privaten Organisationen haben viele Unternehmen unabhängige Beschwerdesysteme eingeführt, was dazu beiträgt, Fairness zu wahren und die Angst der Arbeitnehmer vor Konsequenzen zu verringern. In öffentlichen Einrichtungen ist das Verfahren jedoch oft parteiisch: Ministerien und Agenturen neigen dazu, die Geschäftsleitung zu schützen, selbst wenn diese in Mobbing verwickelt ist.
Die Verfasser des Antrags und Aktivisten der Gemeinschaft fordern, dass die Regierung für den Schutz ihrer Angestellten verantwortlich ist. Sie bestehen auf der Einrichtung einer unabhängigen Stelle, die sich umgehend mit Beschwerden über Mobbing befassen und solche Vorfälle verhindern kann. Eine solche Stelle sollte nicht nur Vorfälle von Mobbing aufzeichnen, sondern auch die Anonymität und Sicherheit der Opfer garantieren, einschließlich des Schutzes ihrer Arbeitsrechte.
Werden diese Maßnahmen nicht umgesetzt, gefährdet dies das Vertrauen der Arbeitnehmer in die öffentlichen Einrichtungen und deren Fähigkeit, ihre Mitarbeiter zu schützen. Während die Behörden die Gelegenheit verpassen, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, arbeiten Tausende von Menschen weiterhin in einer Atmosphäre der Angst und des psychischen Drucks.