Gewalt hat im Sport keinen Platz": Luxemburgs Sportministerin über Aggressionsausbrüche bei Kinderspielen

Kenny Eliason, Unsplash
Der luxemburgische Sportminister Georges Mischo hat die wachsende Zahl gewalttätiger Vorfälle bei Sportveranstaltungen, an denen Kinder beteiligt sind, verurteilt. Dazu gehören auch die jüngsten Vorfälle in Bous, Soleuvre und Merl. In einem Interview mit L'essentiel betonte er, dass "solche Szenen inakzeptabel sind - weder als Minister noch als Vater von zwei sportlich aktiven Kindern kann ich das akzeptieren".
Der Ministerin zufolge sind solche Situationen kein neues Phänomen: "Es hat schon immer Eltern gegeben, die sich am Spielfeldrand unangemessen verhalten haben. Aber heutzutage wird es durch die sozialen Netzwerke, in denen jeder jederzeit ein Video machen kann, schneller öffentlich. Mischo ist der Meinung, dass die Ursache des Problems darin liegt, dass manche Eltern (und manchmal auch Trainer) unerfüllte eigene Ambitionen auf ihre Kinder projizieren. "Aber Sport sollte den Kindern Spaß machen und nicht dazu dienen, die Erwartungen anderer zu erfüllen", unterstreicht er.
Vor allem Mannschaftssportarten wie Fußball, Handball oder Basketball sind von diesem Phänomen betroffen. "Bei Einzelwettbewerben - zum Beispiel beim Laufen oder Schwimmen - gibt es weniger Anlass zu Konflikten aufgrund von strittigen Schiedsrichterentscheidungen", erklärt der Minister.
Mischo erklärte, dass er das Thema bereits mit den Verbänden erörtert, darunter auch mit dem Präsidenten des Fußballverbands, Paul Philipp, und schlägt vor, eine gemeinsame Kampagne des Ministeriums, der Verbände und der Sportvereine zu entwickeln, um eine Kultur des Respekts auf und neben dem Spielfeld zu fördern.
Eine Kampagne reiche aber nicht aus, sagte er. "In den Stadien hängen bereits Transparente, die zum Fairplay aufrufen, aber das reicht nicht aus. Das Wichtigste ist, Gewaltlosigkeit und Respekt in die Ausbildung der Trainer am INAPS (Nationales Institut für Leibeserziehung und Sport) zu integrieren". Mischo ist der Meinung, dass den Trainern eine Schlüsselverantwortung bei der Erziehung der Sportler zukommt: "Sie arbeiten mehrmals pro Woche mit den Kindern und müssen ihnen Werte vermitteln, darunter auch die Fähigkeit, ehrenhaft zu verlieren. Aus Niederlagen lernt man manchmal mehr als aus Siegen.