2/3 der bei Verkehrsunfällen getöteten Personen sind Fußgänger und Radfahrer

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Mobilitätsministerin Yuriko Backes kündigte am Montag den Start der nationalen Kampagne "La route pour tout le monde, les règles aussi" (Die Straße ist für alle da, die Regeln auch) an, deren Ziel der Schutz der schwächsten Verkehrsteilnehmer - Fußgänger und Radfahrer - ist.
Der Grund dafür waren alarmierende Daten: Im Jahr 2024 waren Fußgänger und Radfahrer für 67 Prozent der Getöteten und 54 Prozent der Schwerverletzten bei Verkehrsunfällen in Luxemburg verantwortlich, obwohl ihr Anteil am Gesamtverkehrsaufkommen deutlich geringer ist.
Die Kampagne konzentriert sich auf vier spezifische Situationen, in denen Regelverstöße häufig zu Tragödien führen:
- Überholen eines Radfahrers: Autofahrer müssen beim Überholen einen Abstand von mindestens 1,5 Metern einhalten,
- Toter Winkel: Die meisten Kollisionen ereignen sich beim Rechtsabbiegen, vor allem bei Lastwagen,
- Missachtung roter Ampeln: sowohl durch Autofahrer als auch durch Radfahrer,
- Überqueren von Furten: Im Gegensatz zu klassischen Fußgängerüberwegen haben Radfahrer an Furten keinen Vorrang vor Autos.
Bei der Vorstellung der Kampagne betonte Jo Klein von ProVélo, wie wichtig es ist, nicht nur das Bewusstsein zu schärfen, sondern auch echte Veränderungen herbeizuführen: den Ausbau eines Netzes von Radwegen und die Einführung zusätzlicher Geschwindigkeitsbegrenzungen für Autos. Er betonte auch die Notwendigkeit einer echten Abstandskontrolle beim Überholen von Radfahrern.
Isabelle Medinger, Direktorin des Verbands für Verkehrssicherheit (Sécurité routière), unterstützte die Initiative und erinnerte daran: "Konflikte im Straßenverkehr treffen immer die Schwächsten".
Die neue Kampagne ist nicht nur eine Informationskampagne, sondern ein Aufruf zur gegenseitigen Verantwortung. In einer Zeit, in der ungeschützte Verkehrsteilnehmer zunehmend zu Opfern werden, sind die Erinnerung an die grundlegenden Regeln und eine verstärkte Durchsetzung der Vorschriften unerlässlich, um die Zahl der Verkehrstoten auf Luxemburgs Straßen zu verringern.