Europas maritime Gateways: Welche Häfen haben sich zu wichtigen Frachtzentren entwickelt?

Getty Images
Nach neuen Daten von Eurostat beläuft sich das Gesamtgewicht der im Kurzstreckenseeverkehr zwischen europäischen Häfen beförderten Güter im Jahr 2023 auf 1,6 Milliarden Tonnen. Das sind 5,4 Prozent weniger als 2022, was auf eine Verlangsamung des Handels und der Logistik angesichts der wirtschaftlichen Instabilität zurückzuführen ist.
Rotterdam in den Niederlanden bleibt der unangefochtene Spitzenreiter unter den europäischen Häfen: 159 Millionen Tonnen Fracht wurden dort umgeschlagen, das sind fast 10 % des gesamten EU-Volumens. Der zweite Platz geht an Antwerpen-Brügge in Belgien mit 119 Millionen Tonnen. Zum Vergleich: Der drittgrößte Hafen, das polnische Danzig, schlug fast halb so viel um: 61 Millionen Tonnen. Diese Konzentration unterstreicht die strategische Rolle der Nordseehäfen im europäischen Handelssystem.
Der Kurzstreckenseeverkehr deckt kurze Entfernungen ab - sowohl zwischen Häfen innerhalb der EU als auch mit benachbarten Mittelmeer- und Schwarzmeerländern. Dieser Verkehrsträger ist besonders wichtig für den heimischen Markt: Er entlastet Straßen und Eisenbahnen, reduziert die Emissionen und sichert die Nachhaltigkeit der Versorgung.
Der Rückgang des Verkehrsaufkommens im Jahr 2023 lässt sich durch mehrere Faktoren gleichzeitig erklären: hohe Inflation und steigende Energiepreise, Verlangsamung des Welthandels und strukturelle Veränderungen in der Logistik. Dennoch behalten die wichtigsten europäischen Häfen ihren Status als wichtigste "Tore" für den Güterverkehr in der regionalen Wirtschaft.