Stabile Ersparnisse und Druck auf die Unternehmen: Wie das Jahr 2024 für die Wirtschaft der Eurozone endete

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Nach dem jüngsten Eurostat-Bericht lag die Sparquote der privaten Haushalte in der Eurozone im vierten Quartal 2024 bei 15,3 Prozent und blieb damit gegenüber dem Vorquartal unverändert. Dies spiegelt eine ausgeglichene Dynamik wider: Das verfügbare Bruttoeinkommen und die Konsumausgaben wuchsen um den gleichen Betrag - jeweils 1 Prozent.
Auch die Höhe der Investitionen der Haushalte blieb mit 9,1 Prozent des Einkommens stabil. Solche Werte deuten auf ein stabiles Konsumverhalten trotz des allgemeinen wirtschaftlichen Hintergrunds hin.
Gleichzeitig sank die Rentabilität der Nicht-Kreditunternehmen. Der Anteil des Kapitals an der Bruttowertschöpfung sank von 38,8 Prozent auf 38,5 Prozent. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Arbeitskosten und Steuern um 1,3 % stiegen, während das Volumen der geschaffenen Wertschöpfung nur um 0,8 % zunahm.
Auch die Unternehmensinvestitionen gingen zurück: Die Investitionsquote sank von 21,8 % auf 21,3 %, und die Bruttoinvestitionen gingen gegenüber dem Vorquartal um 1,2 % zurück. Diese Daten zeigen, dass die Unternehmen vorsichtig sind, auch als Reaktion auf steigende Kosten und ein unsicheres wirtschaftliches Umfeld.
Die hohe Ersparnis der privaten Haushalte in Verbindung mit einem moderaten Einkommenswachstum deutet auf ein vorsichtiges, aber zuversichtliches Verbraucherverhalten hin. Gleichzeitig ist die rückläufige Investitionstätigkeit der Unternehmen ein besorgniserregendes Signal: Steigende Produktionskosten und ein schwaches Wertschöpfungswachstum bremsen die wirtschaftliche Expansion.
Die Indikatoren sind vor dem Hintergrund der anhaltenden Inflation und der Diskussionen über die Anpassung der Geldpolitik von besonderer Bedeutung. Die nächsten Daten für das erste Quartal 2025, die im Juli veröffentlicht werden, werden voraussichtlich zeigen, wie nachhaltig dieser Trend bleibt.