Wie Kommentare in den sozialen Medien die Karriere eines deutschen Politikers ruinierten
Bernd Vogel, ein altgedienter Politiker und ehemaliger Lehrer, stand im Mittelpunkt eines Skandals, der seinen Versuch beendete, bei den kommenden Bundestagswahlen zu kandidieren. Trotz früherer Kampagnen mit größeren Parteien wie der Freien Demokratischen Partei (FDP) und der Alternative für Deutschland (AfD) vertrat er dieses Mal die kleine konservative Partei Bündnis Deutschland.
Vogel wollte im Februar 2025 zur Wahl antreten, doch seine Pläne zerschlugen sich am 6. Januar, als die Öffentlichkeit auf seine expliziten Kommentare auf der Plattform X (früher Twitter) aufmerksam wurde. Der Politiker postete regelmäßig Kommentare auf den Seiten von Anbietern nicht jugendfreier Inhalte und war sich offenbar nicht bewusst, dass seine Handlungen öffentlich waren.
Vogel hinterließ explizit Kommentare, die sich auf das Aussehen der OnlyFans-Modelle bezogen. Screenshots seiner Beiträge verbreiteten sich schnell im Internet, und er löschte eilig einige von ihnen. Erschwerend kam hinzu, dass in seinem Profil zum Zeitpunkt des Skandals seine Parteizugehörigkeit erwähnt wurde, was dem Ansehen von Bündnis Deutschland einen weiteren Schlag versetzte.
Die Reaktion der Partei erfolgte umgehend. Der niedersächsische Landesverband gab eine Erklärung ab, in der er das Verhalten Vogels verurteilte und betonte, dass ein solches Verhalten den Grundwerten der Partei widerspreche. Die Parteiführung forderte eine öffentliche Entschuldigung und einen Rückzug von der Wahl.
Vogel kam dem prompt nach und veröffentlichte einen Beitrag, in dem er sich entschuldigte: "Ich entschuldige mich für die dummen Beiträge. Ich ziehe meine Kandidatur zurück und werde auf keinem Wahlgang kandidieren. Sorry!"
Die Erklärung wurde von der Parteiführung begrüßt. Parteisprecher Dorendorf sagte: "Wir begrüßen es, dass Sie klargestellt und die Konsequenzen gezogen haben. Jeder macht Fehler, aber es kommt darauf an, wie man mit ihnen umgeht".
Dieser Fall erinnerte daran, dass das digitale Verhalten von Politikern nicht nur den persönlichen Ruf untergraben, sondern auch die öffentliche Wahrnehmung der gesamten politischen Organisation beeinflussen kann. Dies ist besonders wichtig im Fall kleinerer Parteien, die um jede Vertrauensstimme kämpfen.