Exki-Skandal: Entlassungen, Gewaltvorwürfe und Restaurantschließungen

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Die vier auf Naturkost und Fast Food spezialisierten Restaurants der Kette Exki in Luxemburg-Stadt befinden sich nicht nur in einer wirtschaftlichen Krise, sondern auch in einem tiefen internen Konflikt. L'essentiel hat erfahren, dass eine ehemalige Mitarbeiterin eines der Lokale namens Leticia (Name geändert) von einem toxischen Management und schockierenden Vorfällen innerhalb des Teams berichtete.
"Eines der Teammitglieder hat meinen Kollegen getreten. Wir haben es unseren Vorgesetzten gemeldet, aber es gab keine Sanktionen", sagt Leticia, die Anfang März entlassen wurde.
Verschärft wird die Situation durch wirtschaftliche Schwierigkeiten: Vier Mitarbeiter wurden bereits entlassen, und nach Angaben eines Sprechers von Happy Snacks, dem Eigentümer von Exki, "können weitere Entlassungen nicht ausgeschlossen werden". Als offizieller Grund für die Schließung des Restaurants im Einkaufszentrum Kirchberg wird die Beendigung des Mietvertrags genannt. Es wird erwartet, dass das Restaurant seinen Betrieb im Jahr 2025 einstellt.
Happy Snacks besitzt auch ein Pizza Hut-Franchiseunternehmen in Luxemburg und hat nach Angaben eines Unternehmenssprechers angeboten, die entlassenen Mitarbeiter zu einer anderen Kette zu versetzen. Wie Leticia jedoch betont, wurde ihr eine solche Möglichkeit nicht geboten. Und für andere Beschäftigte erwiesen sich die Bedingungen der Versetzung aufgrund drastischer Änderungen ihrer Arbeitszeiten als unannehmbar.
Laut Robert Fournieri, dem stellvertretenden Generalsekretär der Gewerkschaft LCGB, hat das Unternehmen die Managementprobleme erkannt und versprochen, Maßnahmen zu ergreifen. Das Exki-Management hat sich jedoch noch nicht öffentlich zu den Vorwürfen der Gewalt am Arbeitsplatz geäußert.
Die Worte von Leticia, die seit vielen Jahren im Gaststättengewerbe tätig ist, sind besonders beunruhigend: "Ich habe noch nie einen derartigen Mangel an Feedback und Unterstützung durch die Geschäftsleitung erlebt", sagt sie.
Die Situation spiegelt ein breiteres Problem wider - die Gefährdung der Arbeitnehmer im Gaststättengewerbe, wo häufig niedrige Löhne mit einer hohen Personalfluktuation und stressigen Arbeitsbedingungen einhergehen.
Wenn selbst die Schließung eines Restaurants nur mit wirtschaftlichen Gründen erklärt werden kann, sind die Aussagen der Mitarbeiter ein besorgniserregendes Signal für das interne Klima in der Exki-Kette, das bei Untätigkeit zu einer Vertrauenskrise in die Marke führen kann.