In den letzten fünf Jahren wurden in Luxemburg mehr als eine halbe Tonne Cannabiskraut und über 130 kg Heroin beschlagnahmt

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Von 2020 bis 2024 haben die luxemburgische Polizei und der Zoll beeindruckende Mengen an Drogen beschlagnahmt:
- Marihuana: über 500 kg (einschließlich der Rekordmenge von 169 kg, die der Zoll im Jahr 2022 beschlagnahmt hat).
- Haschisch: etwa 140 kg.
- Kokain: über 30 kg.
- Heroin: etwa 12 Kilo.
Bemerkenswert ist, dass der Zoll im Jahr 2023 403 kg Cannabis beschlagnahmte - fast das Zehnfache der in den Vorjahren sichergestellten Menge. Dies deutet auf einen oder mehrere groß angelegte Lieferkanäle über Flughafen- oder Frachtpost hin.
Die Polizei berichtet, dass die meisten Drogen über die Straße kommen, vor allem aus den Niederlanden und Belgien, wo sie von Straßendealern gekauft werden. Der Zoll hingegen verzeichnet die meisten Funde bei Luftfracht und Post. Dies entspricht der Aufgabenteilung zwischen den beiden Behörden: Die Polizei arbeitet über interne Kanäle, während der Zoll an der Grenze tätig ist.
Obwohl Luxemburg nach wie vor hauptsächlich ein Transitland ist, zeigen die beschlagnahmten Sendungen das Ausmaß des Drogenhandels. In den meisten Fällen waren die Drogen nicht für den heimischen Markt, sondern für die Wiederausfuhr in Nachbarländer bestimmt.
Auf internationaler Ebene beteiligt sich Luxemburg aktiv an EMPACT-Operationen und arbeitet mit Europol sowie mit den Niederlanden, Frankreich und Belgien bei regelmäßigen Operationen wie Hazeldonk zusammen. Darüber hinaus hat sich der Zoll dem Expertenteam der EU-Zollallianz für die Grenzen angeschlossen, das die Bekämpfung des Schmuggels an den Außengrenzen der EU koordiniert.
Das Reaktionssystem umfasst gemeinsame Ermittlungsgruppen und einen ständigen Austausch operativer Informationen mit den Nachbarländern. Dank dieser Maßnahmen konnte die Bedrohung durch Gewalt, wie in Belgien oder den Niederlanden, wo kolumbianische Kartelle operieren, bisher eingedämmt werden.
Auf die direkte Frage nach möglichen Aktivitäten des kolumbianischen Drogenkartells in Luxemburg antwortete Minister Léon Gloden unmissverständlich: Es gibt derzeit keine Anzeichen für solche Aktivitäten. Die regelmäßige Überwachung der Bedrohungen in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern ermöglicht es, Risiken frühzeitig zu erkennen. Allerdings, so räumte der Minister ein, könne niemand Garantien geben - die Lage in der Region bleibe angespannt.