facebook
Luxtoday

Das Beschäftigungswachstum in der EU geht mit einem Anstieg der versteckten Arbeitslosigkeit einher

Zuletzt aktualisiert
16.06.25
Labor market in Luxembourg

Arlington Research, Unsplash

Nach neuen Eurostat-Daten, die am 13. Juni veröffentlicht wurden, weist der Arbeitsmarkt der Europäischen Union im ersten Quartal 2025 eine gemischte Dynamik auf: Einerseits stieg die Beschäftigungsquote der 20- bis 64-Jährigen auf 76,1 %, andererseits nahm auch die so genannte "versteckte Arbeitslosigkeit" zu und erreichte 10,9 % der erweiterten Erwerbsbevölkerung;

Mit dem Begriff "erweiterte Erwerbsbevölkerung" meint Eurostat nicht nur die Erwerbstätigen und die offiziell Arbeitslosen, sondern auch diejenigen, die einen Arbeitsplatz suchen, aber nicht sofort eine Arbeit aufnehmen können, sowie diejenigen, die bereit sind zu arbeiten, aber aus verschiedenen Gründen nicht aktiv nach Arbeit suchen. Die Quote der verdeckten Arbeitslosigkeit spiegelt somit die zugrunde liegenden Probleme beim Zugang zum Arbeitsmarkt wider, die über die formalen Grenzen der Beschäftigung hinausgehen.

Vor dem Hintergrund des Gesamtwachstums der Beschäftigung in der EU bleibt das Bild in den einzelnen Ländern uneinheitlich. Die deutlichsten positiven Veränderungen wurden in Irland (+0,9 Prozent), Italien (+0,7 Prozent) sowie in Ungarn, Schweden, Griechenland und Portugal mit einem Wachstum von jeweils 0,4 Prozent verzeichnet. Gleichzeitig blieb die Beschäftigung in Deutschland, Luxemburg und den Niederlanden stabil, während Estland, Rumänien, Polen und Litauen leichte Rückgänge (von -0,3 bis -0,5 Pp.) verzeichneten.

Der vor dem Hintergrund des allgemeinen Wirtschaftsaufschwungs zu beobachtende Anstieg der Beschäftigungsquoten ist noch keine Garantie dafür, dass alle Verzerrungen beseitigt wurden. Im Gegenteil, ein paralleler Anstieg der versteckten Arbeitslosigkeit zeigt, dass viele Arbeitskräfte weiterhin nicht ausreichend genutzt werden. Dies kann sowohl auf unvollkommene Rekrutierungsmechanismen als auch auf Schwierigkeiten bei der Eingliederung bestimmter Gruppen von Bürgern, wie Jugendliche, Frauen, Menschen mit Behinderungen oder Migranten, zurückzuführen sein.

Diese Daten erinnern daran, dass quantitative Messungen der Beschäftigung nicht immer ein vollständiges Bild ergeben und dass nachhaltige Entwicklung nicht nur die Schaffung von Arbeitsplätzen, sondern auch die Verfügbarkeit und Qualität von Arbeitsplätzen erfordert. Eurostat unterstreicht die Bedeutung einer weiteren Analyse der Arbeitsstruktur in den EU-Ländern, von befristeter Beschäftigung bis hin zu Überarbeit und regionalen Ungleichgewichten.

Feedback senden
Zuletzt aktualisiert
16.06.25

Fotos aus diesen Quellen: Arlington Research, Unsplash

Autoren: Alex Mort

Bleiben Sie auf dem Laufenden!

Erhalten Sie nützliche Tipps, lokale Nachrichten und Ratgeber für Expats in Luxemburg – direkt in Ihr Postfach.