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Luxtoday

Die Zukunft der Arbeit ohne Grenzen: Eine große Region sucht nach einer Anpassungsformel

Zuletzt aktualisiert
24.06.25
Job forum in Luxembourg

Valery Tenevoy, Unsplash

Am 19. und 20. Juni 2025 wurden Luxemburg und das symbolische Schengen-Dorf zum Zentrum des Dialogs über die Zukunft des grenzüberschreitenden Arbeitsmarktes in Europa. Auf der jährlichen Konferenz der Arbeitsverwaltungen der Großregion (Luxemburg, Rheinland-Pfalz, Saarland, Grand Est, Ostbelgien und Wallonien) wurden nicht nur die aktuellen Herausforderungen erörtert, sondern auch die wachsende Notwendigkeit, die Anstrengungen angesichts des Fachkräftemangels und des technologischen Wandels zu koordinieren.

ADEM-Direktorin Isabelle Schlesser, die die Konferenz eröffnete, nannte eine zentrale Herausforderung: Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt klaffen zunehmend auseinander. Die Unternehmen sehen sich mit einem Mangel an geeignetem Personal konfrontiert, obwohl es arbeitslose Menschen gibt. Dieses Ungleichgewicht ist in grenzüberschreitenden Regionen, in denen die Mobilität eine Ressource, aber auch eine Herausforderung darstellt, besonders ausgeprägt.

Ein Höhepunkt der Konferenz war die Rede von Andrea Nahles, Chefin der Bundesagentur für Arbeit. Sie wies darauf hin, dass es einerseits einen akuten Fachkräftemangel gibt und andererseits der Anteil der Arbeitslosen mit niedrigem Bildungsniveau und mehrfachen Vermittlungshemmnissen wächst.

"Zwei Drittel der Arbeitslosen in Deutschland sind gering qualifiziert. Wir fördern sie nicht nur, sondern erwarten auch, dass sie die Initiative ergreifen. Wir müssen eine Balance zwischen Fördern und Fordern finden", betonte Nahles.

Dieser Ansatz entspricht den heutigen Grundsätzen der europäischen Arbeitspolitik, bei der der Schwerpunkt zunehmend nicht nur auf der Unterstützung, sondern auch auf der Beteiligung an der eigenen Beschäftigung liegt.

Der zweite Teil der Konferenz war den Auswirkungen der künstlichen Intelligenz und des technologischen Wandels auf die Arbeitswelt gewidmet. Experten von ADEM präsentierten eine Analyse, die zeigt, wie sich die Anforderungen an Arbeitnehmer bereits heute verändern: von der Relevanz von Soft Skills bis hin zum Verschwinden von Routinefunktionen. Vor dem Hintergrund des raschen Wandels werden Fähigkeiten immer spezieller und kurzlebiger.

Besonders hervorgehoben wurde die Bedeutung des kontinuierlichen Lernens. Die Teilnehmer betonten die Notwendigkeit grenzüberschreitender Qualifikationsentwicklungsprogramme, damit sich die Arbeitskräfte in der Großregion frei anpassen können. Dies ist besonders wichtig in einem Kontext, in dem die tägliche Migration zwischen Luxemburg und den Nachbarländern zur Norm wird.

Der kulturelle Teil der Veranstaltung umfasste einen Rundgang durch das Schengener Dorf und den Besuch eines schwimmenden Museums. Diese symbolischen Orte erinnerten die Teilnehmer daran, dass die Grenzüberschreitung nicht nur eine logistische, sondern auch eine politische Idee im Herzen des modernen Europas ist. Die Bündelung der Kräfte auf dem Gebiet der Beschäftigung ist eine direkte Fortsetzung dieses Projekts.

In ihren abschließenden Bemerkungen stellte Isabelle Schlesser fest: "Indem wir Grenzen überschreiten, schaffen wir Chancen". Die Konferenz hat gezeigt, dass Europa wie ein einziger Organismus handeln muss, um sich erfolgreich an das neue wirtschaftliche Umfeld anzupassen. Nur so kann die Nachhaltigkeit der Beschäftigung gewährleistet und die Arbeitskräfte auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vorbereitet werden.

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Zuletzt aktualisiert
24.06.25

Fotos aus diesen Quellen: Valery Tenevoy, Unsplash

Autoren: Alex Mort

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