Drittstaatsangehörige in der EU arbeiten eher in Teilzeit

Vitaly Gariev, Unsplash
Nach den neuesten Eurostat-Statistiken für das Jahr 2024 ist die Wahrscheinlichkeit, dass Nicht-EU-Bürger Teilzeit arbeiten, deutlich höher als bei EU-Bürgern. Unter allen Erwerbstätigen im Alter von 20 bis 64 Jahren in der EU betrug der Anteil der Teilzeitbeschäftigten:
- 22,2 Prozent für Nicht-EU-Bürger;
- 20,8 % für EU-Bürger mit Wohnsitz in einem anderen EU-Land;
- und nur 16,6 % für Bürger, die in ihrem Heimatland arbeiten.
EU-Bürger, die in ihrem Heimatland arbeiten, entscheiden sich also am seltensten für eine Teilzeitbeschäftigung.
Interessanterweise ist der Anteil der Teilzeitbeschäftigung in allen Kategorien seit 2014 generell zurückgegangen. Bei Nicht-EU-Bürgern war der Rückgang jedoch besonders ausgeprägt und glich sich dem der EU-Bürger an, die außerhalb ihres Heimatlandes arbeiten.
Die Daten zeigen auch ein starkes Gefälle zwischen Frauen und Männern: Bei Migrantinnen lag die Teilzeitbeschäftigung im Jahr 2024 bei:
- 36,8 Prozent der Frauen von außerhalb der EU (gegenüber 11,8 Prozent der Männer),
- 35,8 Prozent der Frauen aus anderen EU-Ländern (gegenüber 7,9 Prozent der Männer),
- und 27,0 Prozent der weiblichen Bürger ihres Landes (gegenüber 7,4 Prozent der Männer).
Diese Diskrepanz - bis zu drei- bis fünfmal so groß wie die zwischen Männern und Frauen - zeigt nicht nur Unterschiede bei den Beschäftigungschancen, sondern weist auch auf strukturelle Hindernisse im Zusammenhang mit Kinderbetreuung, Zugang zu Bildung und sozialer Integration hin.
Diese Zahlen sind im Zusammenhang mit dem EU-Aktionsplan für Integration und Eingliederung 2021-2027 von Bedeutung. Er zielt darauf ab, die Beschäftigungsbedingungen von Migranten, insbesondere von Frauen, zu verbessern, die es oft schwerer haben, in den vollen Arbeitsmarkt einzutreten.