Rund 200 Ärzte finden in Luxemburg keine Arbeit
In einer gemeinsamen Antwort der Minister für Gesundheit, Arbeit und Hochschulbildung werden die derzeitigen Probleme bei der Anerkennung von Qualifikationen von Angehörigen der Gesundheitsberufe aus Nicht-EU-Ländern dargelegt. Die Situation wird durch den Personalmangel im Gesundheitssektor noch verschärft.
Nach Angaben der ADEM sind etwa 200 Personen mit außerhalb der EU erworbenen medizinischen Diplomen (Ärzte, Krankenschwestern, Psychologen, Physiotherapeuten und andere) arbeitslos gemeldet. Die Hälfte von ihnen spricht Französisch oder Deutsch auf B2-Niveau - dem Mindestniveau für die Erteilung einer Berufserlaubnis.
Die Anerkennung von Diplomen ist in der Richtlinie 2005/36/EG geregelt. Es gibt drei Hauptszenarien:
Berufe mit automatischer Erkennung (Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, usw.)
Berufe mit einer allgemeinen Reihenfolge der Anerkennung
Unregulierte Berufe
Die Minister erörtern die Möglichkeit, ein Anpassungsprogramm einzuführen, bei dem Fachärzte aus Nicht-EU-Ländern unter Aufsicht arbeiten können, um ihre beruflichen Kompetenzen nachzuweisen. Im Rahmen des Koalitionsvertrags 2023-2028 ist geplant, die Liste der medizinischen Fachrichtungen der Universität Luxemburg um die Bereiche Pädiatrie und Psychiatrie zu erweitern. Dies wird zusätzliche Möglichkeiten für die Anerkennung von Diplomen in diesen Bereichen eröffnen.
Das De Widong Centre bietet Sprachkurse für Angehörige der Gesundheitsberufe an, darunter auch Schulungen zur professionellen Kommunikation mit Patienten und Kollegen. Dies hilft den Fachkräften, sich schneller anzupassen und die sprachlichen Anforderungen zu erfüllen.
Für Fachleute, deren Abschlüsse nicht anerkannt werden können, bietet ADEM Umschulungsprogramme für verwandte Berufe an. Einige Teilnehmer haben die Umschulung erfolgreich abgeschlossen und eine Stelle in einem neuen Bereich gefunden.
Die Einführung flexiblerer Anerkennungs- und Sprachausbildungsprogramme könnte der Schlüssel zur Behebung des Fachkräftemangels im Gesundheitswesen in Luxemburg sein und ausländische Fachkräfte bei ihrer beruflichen Integration unterstützen.