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EU lanciert neues wissenschaftliches Programm

Zuletzt aktualisiert
29.07.25
Space science in EU

Alex Shuper, Unsplash

Am 16. Juli 2025 stellte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, den Entwurf des Zehnten Rahmenprogramms für Wissenschaft und Innovation (RP10) der EU vor, das das derzeitige Programm Horizont Europa ersetzen wird. Das Programm hat eine Laufzeit von 2028 bis 2034 und ist mit 175 Milliarden Euro fast doppelt so hoch dotiert wie das Vorgängerprogramm (95,5 Milliarden Euro).

Das RP10 wird die Marke "Horizont Europa" beibehalten, aber in den neuen Europäischen Fonds für Wettbewerbsfähigkeit (EFW) integriert, einen mit 409 Mrd. EUR ausgestatteten Überbau, der mehrere EU-Finanzinstrumente zusammenführen wird. Das Hauptziel besteht nicht nur in der Finanzierung der Forschung, sondern auch darin, sie zu einem echten wirtschaftlichen und industriellen Motor für Europa zu machen.

Das FP10 erweitert die bekannte Struktur: Statt drei Richtungen gibt es nun vier.

Pylon I - Excellent Science (Ausgezeichnete Wissenschaft)

Unterstützung für Grundlagenforschung, Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen und den Europäischen Forschungsrat (ERC). Die Mittel werden von 25 Mrd. EUR auf 44 Mrd. EUR aufgestockt. Die neue Initiative "Choose Europe" zielt darauf ab, wissenschaftliche Weltstars an europäische Universitäten und Laboratorien zu holen.

Pylon II - Wettbewerbsfähigkeit & Gesellschaft (Wettbewerbsfähigkeit & Gesellschaft)

Dazu gehören wichtige gemeinsame Forschungsarbeiten und Initiativen in vier strategischen Bereichen:  grüner Übergang und Dekarbonisierung; Gesundheit, Biotechnologie und Landwirtschaft; digitale Führung; Verteidigung, Sicherheit und Raumfahrt. Das Gesamtbudget beträgt 75,9 Milliarden Euro. Vorzeigeprojekte wie die EU-Missionen und das Neue Europäische Bauhaus werden ebenfalls fortgesetzt.

Pylon III - Innovation

Die Finanzierung wird sich auf 38,8 Mrd. EUR fast verdreifachen. Zwei wichtige Instrumente werden beibehalten: der Europäische Innovationsrat (EIC) und die Innovationsökosysteme.

Pylon IV - Europäischer Forschungsraum (ERA)

Für das neue Element, das bisher nicht gesondert zugewiesen wurde, werden 16,2 Mrd. € statt der bisherigen 3,4 Mrd. € bereitgestellt. Besonderes Augenmerk wird dabei auf Länder mit geringer FuE-Tätigkeit (Widening Participation) sowie auf strategische Infrastrukturen gelegt.

Das 10. RP verspricht, die Teilnahme an dem Programm wesentlich zu erleichtern:

  • weniger Bürokratie,
  • kürzerer Zeitraum zwischen Antragstellung und Zuschussgewährung (bis zu 7 Monate),
  • standardisiertes pauschales Finanzierungsmodell,
  • 100%ige Kostendeckung für kleine und mittlere Unternehmen (vorher 70%).

Eine der wichtigsten Neuerungen ist der Start von Moonshot-Initiativen. Dabei handelt es sich um groß angelegte Projekte, die Wissenschaft, Industrie und Markt miteinander verbinden, um die technologische Souveränität der EU zu stärken. Die Finanzierung dieser Projekte wird konsolidiert: private Stiftungen, nationale Haushalte und ECF-Investitionsinstrumente werden das RP10 ergänzen.

Eine endgültige Einigung über das RP10 wird bis Ende 2027 erwartet. Das Programm verspricht nicht nur das größte in der Geschichte der europäischen Wissenschaft zu werden, sondern auch ein entscheidendes Instrument zur Wiederherstellung der technologischen Führungsposition der EU im globalen Wettbewerb.

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29.07.25

Fotos aus diesen Quellen: Alex Shuper, Unsplash

Autoren: Alex Mort

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