EU lanciert neues wissenschaftliches Programm

Alex Shuper, Unsplash
Am 16. Juli 2025 stellte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, den Entwurf des Zehnten Rahmenprogramms für Wissenschaft und Innovation (RP10) der EU vor, das das derzeitige Programm Horizont Europa ersetzen wird. Das Programm hat eine Laufzeit von 2028 bis 2034 und ist mit 175 Milliarden Euro fast doppelt so hoch dotiert wie das Vorgängerprogramm (95,5 Milliarden Euro).
Das RP10 wird die Marke "Horizont Europa" beibehalten, aber in den neuen Europäischen Fonds für Wettbewerbsfähigkeit (EFW) integriert, einen mit 409 Mrd. EUR ausgestatteten Überbau, der mehrere EU-Finanzinstrumente zusammenführen wird. Das Hauptziel besteht nicht nur in der Finanzierung der Forschung, sondern auch darin, sie zu einem echten wirtschaftlichen und industriellen Motor für Europa zu machen.
Das FP10 erweitert die bekannte Struktur: Statt drei Richtungen gibt es nun vier.
Pylon I - Excellent Science (Ausgezeichnete Wissenschaft)
Pylon II - Wettbewerbsfähigkeit & Gesellschaft (Wettbewerbsfähigkeit & Gesellschaft)
Pylon III - Innovation
Pylon IV - Europäischer Forschungsraum (ERA)
Das 10. RP verspricht, die Teilnahme an dem Programm wesentlich zu erleichtern:
- weniger Bürokratie,
- kürzerer Zeitraum zwischen Antragstellung und Zuschussgewährung (bis zu 7 Monate),
- standardisiertes pauschales Finanzierungsmodell,
- 100%ige Kostendeckung für kleine und mittlere Unternehmen (vorher 70%).
Eine der wichtigsten Neuerungen ist der Start von Moonshot-Initiativen. Dabei handelt es sich um groß angelegte Projekte, die Wissenschaft, Industrie und Markt miteinander verbinden, um die technologische Souveränität der EU zu stärken. Die Finanzierung dieser Projekte wird konsolidiert: private Stiftungen, nationale Haushalte und ECF-Investitionsinstrumente werden das RP10 ergänzen.
Eine endgültige Einigung über das RP10 wird bis Ende 2027 erwartet. Das Programm verspricht nicht nur das größte in der Geschichte der europäischen Wissenschaft zu werden, sondern auch ein entscheidendes Instrument zur Wiederherstellung der technologischen Führungsposition der EU im globalen Wettbewerb.