In Shifflange soll eine neue Europäische Schule gebaut werden

Kübra Arslaner, Unsplash
Am 16. Juli 2025 stellte der Bildungsminister Claude Meisch ein Projekt zum Bau einer neuen öffentlichen Europaschule in der Gemeinde Schifflange im Süden Luxemburgs vor. Diese Initiative ist eine Reaktion auf die steigende Nachfrage nach Europäischen Schulen, insbesondere im Kanton Esch-sur-Alzette, wo die Zahl der Anmeldungen die Zahl der verfügbaren Plätze um ein Vielfaches übersteigt.
Die Schule wird die siebte eines Netzes von europäischen Schulen sein, die eine mehrsprachige und internationale Ausbildung anbieten. Die Eröffnung ist für 2028 geplant, wenn die ersten Schüler den Unterricht in provisorischen modularen Pavillons aufnehmen können. Das neue permanente Gebäude wird im Jahr 2030 eröffnet.
Allein für das Schuljahr 2025/2026 hat die EIDE 1.200 neue Bewerbungen erhalten, von denen nur 300 erfolgreich waren. Besonders akut ist der Mangel in der Sekundarstufe: In Differdange wurden von 385 Bewerbern nur 104 Schüler aufgenommen, in Esch-sur-Alzette 12 von 62. In den Vorbereitungs- und Integrationsklassen wurden 19 von 51 Schülern aufgenommen. Im Primarbereich ist die Situation nicht besser: Von 199 Anmeldungen für den Kindergarten wurden 32 und für die Primarstufe 57 von 289 Anmeldungen erfüllt.
"Chancengleichheit darf nicht an mangelnden Bildungsangeboten scheitern. Mit dem neuen Lycée in Schifflange geben wir Kindern eine echte Perspektive", betonte Meisch.
Der künftige Campus wird bis zu 980 Studenten beherbergen und über ein eigenes Gebäude verfügen:
- 68 Klassenzimmer;
- drei Fitnessstudios und ein Schwimmbad;
- ein Esszimmer mit eigener Küche;
- Jugendtreff Jugendzentrum;
- Integrations-, Ausbildungs- und Orientierungskurse.
Die Schule wird eine vollständige europäische Sekundarschulbildung von S1 bis S7 einführen. Dieses Modell ist an die sprachliche und kulturelle Heterogenität Luxemburgs angepasst: Zwei Drittel der Schüler sprechen zu Hause kein Luxemburgisch.
Finanzierung und Synergieeffekte
Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf 146 Mio. €, wovon 100 Mio. € auf den Bau der Schule selbst entfallen. Die Gemeinde Schifflange wird das Projekt finanzieren, aber der Staat wird seine Kosten für den schulischen Teil vollständig erstatten und 70 Prozent der Kosten für die öffentliche Infrastruktur übernehmen. Der Gesamtbeitrag des Staates beläuft sich auf 129,2 Millionen Euro.
Die Schule wird Teil eines neuen Bildungscampus sein, zu dem auch eine Grundschule und eine Kindertagesstätte gehören werden. Durch diese Integration der Infrastruktur werden Ressourcen gespart und die Nutzung von Gebäuden und Flächen optimiert.
Seit der Eröffnung der ersten öffentlichen Europaschule im Jahr 2016 ist ihr Netz auf sechs Schulen mit heute 5 771 Schülern angewachsen. Die neue Schule in Schifflange ist ein wichtiger Schritt zur Schaffung eines zugänglicheren, inklusiveren und mehrsprachigen Bildungssystems in einer der dynamischsten Regionen des Landes.