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Aktuelle Sporttrends: die Entwicklung von Straßensport und Fitnessressourcen in Luxemburg

In den letzten Jahren hat Luxemburg eine deutliche Hinwendung zur Förderung des Breitensports und eines gesunden Lebensstils vollzogen. Der Staat und die Gemeinden investieren aktiv in die Schaffung von Bedingungen für sportliche Aktivitäten für alle Bevölkerungsgruppen, von Jugendlichen bis zu älteren Menschen. Straßensportarten (wie Skateboarding, BMX, Parkour) erfreuen sich wachsender Beliebtheit, und Fitnessangebote und -programme werden immer zugänglicher. Infolgedessen entwickelt sich im Land eine Kultur des Sports für alle, in der jeder eine Aktivität nach seinem Geschmack finden kann.

Zuletzt aktualisiert
31.07.25

Staatliche Politik für den Breitensport

Die luxemburgische Regierung hat einen klaren Kurs eingeschlagen, um den Sport als integralen Bestandteil des Lebens der Bürger zu unterstützen. Das Budget für den Sport steigt deutlich: 2025 werden die Ausgaben beispielsweise 66 Millionen Euro erreichen, das sind rund 60 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren. Mit diesen Mitteln wird nicht nur der Profisport unterstützt, sondern auch die Infrastruktur und Programme für Amateure ausgebaut;

Der Sportminister Georges Mischo betonte eine neue Strategie: die Förderung des Spitzensports soll mit der Entwicklung der körperlichen Betätigung im Breitensport kombiniert werden. Zu den Prioritäten gehören der Bau neuer Anlagen (wie der geplante Bau eines modernen Velodroms) und die effiziente Nutzung bestehender Anlagen. In Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium wird ein Plan entwickelt, der vorsieht, Schulturnhallen und Schwimmbäder außerhalb der Schulzeiten für Sportvereine und die Öffentlichkeit zu öffnen, um den Zugang der Öffentlichkeit zu Sporteinrichtungen zu verbessern.

Gleichzeitig kümmert sich der Staat auch um die Zugänglichkeit des Sports. Im Rahmen seiner Sozialpolitik betreibt er Jugendzentren (Maison de Jeunes), in denen Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 12 bis 26 Jahren kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr Sport und andere nützliche Aktivitäten ausüben können. Dies ist besonders wichtig, um Kinder aus benachteiligten Familien zu unterstützen und sozialer Ausgrenzung vorzubeugen - solche Zentren tragen dazu bei, junge Menschen für den Sport zu begeistern und das Risiko eines Schulabbruchs zu verringern;

Schwimmen in Luxemburg
Getty Images

Ebenfalls im Jahr 2024 wurde ein Pilotprojekt gestartet, das es Hausärzten ermöglichen soll, ihren Patienten körperliche Aktivität zu "verschreiben". Mit anderen Worten: Ärzte werden Menschen mit chronischen Erkrankungen geeignete sportliche Aktivitäten empfehlen und an sie verweisen - eine innovative Maßnahme zur Verbesserung der Gesundheit der Nation.

Besonderes Augenmerk wird auf Breitensportveranstaltungen gelegt, die mit Unterstützung der Regierung finanziert und organisiert werden. Ein herausragendes Beispiel ist die jährliche Nuit du Sport (Nacht des Sports), die 2009 zum ersten Mal stattfand und inzwischen zur Tradition geworden ist. Dabei handelt es sich um einen Abend, an dem Dutzende von Städten und Gemeinden im ganzen Land gleichzeitig Sportfeste für jedermann veranstalten. So nahmen im Juni 2024 an der fünfzehnten Ausgabe der Nuit du Sport mehr als 20.000 Menschen in 45 Orten teil;

Über 140 Aktivitäten wurden an diesem Abend kostenlos angeboten - von Acroyoga und Aquafitness bis hin zu Capoeira, BMX-Radrennen und sogar Biathlon. Teilnehmer aller Altersgruppen und Fitnessniveaus konnten in einer lustigen und festlichen Atmosphäre neue Sportarten ausprobieren. Solche Veranstaltungen sind auch inklusiv - sie ziehen Menschen aller sozialen Gruppen, Nationalitäten und körperlichen Fähigkeiten an und helfen allen, die Freude an der Bewegung zu erleben und einen gesunden Lebensstil anzunehmen.

Programm Sport für alle

Das Programm Sports pour Tous (Sport für alle) ist zu einem zentralen Element der Sportpolitik auf lokaler Ebene geworden. Diese Initiative ist in der Hauptstadt und anderen Großstädten aktiv und bietet den Einwohnern ein breites Angebot an Vereinen und Hobbygruppen. Jedes Jahr wird im Herbst eine neue Kurssaison angekündigt: In der Saison 2023/24 beispielsweise beginnen allein in der Hauptstadt mehr als 200 verschiedene Sportklassen und -kurse. Das Programm umfasst drei Alterskategorien - Jugendliche, Erwachsene und Senioren -, so dass jeder ein passendes Training finden kann.

Dutzende von Aktivitäten werden für Kinder und Jugendliche angeboten: von beliebten Straßenaktivitäten (Breakdance, Skateboarding, Rollschuhlaufen) bis hin zu Mannschaftsspielen (Fußball, Volleyball, Badminton) und Kampfsportarten (Aikido). Es gibt sogar spezielle Schulen: eine Fahrradschule für 4-8-Jährige und eine Skaterschule für 4-16-Jährige;

Erwachsenen werden sowohl klassische Workouts (Stretching, Krafttraining, Laufen, Schwimmen) als auch trendige Fitnesstrends (Zumba, Crossfit, Nordic Walking) angeboten. Ältere Besucher (55+) können die gleichen Arten von Aktivitäten genießen, jedoch angepasst an ihr Niveau - zum Beispiel leichte Gymnastik, Gesundheitsschwimmen usw. Die Kurse finden ganztägig an sieben Tagen in der Woche an mehr als 30 Orten in der Stadt statt - in Sporthallen, Schwimmbädern und im Freien. Die Kurse werden von qualifizierten Lehrern der städtischen Sportabteilung, Vereinstrainern und zertifizierten Schwimmlehrern in Schwimmbädern geleitet.

Workout in Luxemburg
Gabin Vallet

Es ist wichtig, dass jeder mitmachen kann - nicht nur Einwohner der Hauptstadt. Für Nicht-Einwohner wird eine etwas höhere Gebühr erhoben, aber die Türen der Programme stehen für alle offen. Die Kosten für die Kurse sind übrigens symbolisch: Eine Saisonkarte für einen erwachsenen Einwohner Luxemburgs kostet beispielsweise etwa 110 Euro und berechtigt zur unbegrenzten Teilnahme an allen Kursen ihres Niveaus. Für Jugendliche und benachteiligte Gruppen gibt es vergünstigte oder kostenlose Angebote. Auf diese Weise macht "Sport für alle" seinem Namen alle Ehre, indem es Hindernisse für eine aktive Freizeitgestaltung beseitigt.

Darüber hinaus bietet das Programm spezielle Initiativen für Menschen, die besondere Unterstützung benötigen. So bietet das Projekt Multi-Handi-Sports Sportaktivitäten für Kinder mit Behinderungen an, während das Programm Movin'Kids darauf abzielt, Fettleibigkeit bei Kindern zu bekämpfen, indem es übergewichtigen Kindern hilft, sich spielerisch zu bewegen. All dies unterstreicht das Engagement, den Sport integrativ und für alle Gruppen zugänglich zu machen.

Straßensport und Extremsportarten: von Skateparks bis Parkour

Einer der bemerkenswertesten Trends sind die Straßen- und Extremsportarten, die bei jungen Menschen in Luxemburg immer beliebter werden. Dabei handelt es sich um Aktivitäten wie Skateboarding, Rollsport, BMX-Freestyle, Parkour, Streetball, Breakdance - alles informelle Aktivitäten, die Jugendliche oft auf eigene Faust auf der Straße und in Parks erlernen. Vor nicht allzu langer Zeit haben sie sich spontan entwickelt, aber jetzt erhalten sie infrastrukturelle Unterstützung.

In der Hauptstadt wurde ein großer Pétrusse-Skatepark errichtet, der im malerischen Tal des Flusses Pétrusse neben alten Festungsanlagen liegt. Der Ende 2018 eröffnete Park ist ein Paradies für Skater und BMX-Fahrer: Dank seines mehrstufigen Konzepts und der verschiedenen Zonen gilt er als einer der größten und besten Skateparks in Europa. Sein Bau, der etwa 2 Millionen Euro gekostet hat, wurde von der luxemburgischen Stadtverwaltung finanziert, was an sich schon für die ernsthafte Einstellung der Behörden zum Straßensport spricht. Heute strömen junge Leute aus der ganzen Stadt (und sogar aus den Nachbarländern) zu den Betonrampen und Bowls des Skateparks, um unter sicheren Bedingungen und in Gesellschaft von Gleichgesinnten an ihren Tricks zu feilen.

Radsport in Luxemburg
Markus Spiske, Unsplash

Darüber hinaus wurde im Stadtteil Sessange der Boy Konen Bike Park, ein einzigartiges Gebiet für Mountainbike- und BMX-Fans, eingerichtet. Es handelt sich um den ersten und einzigen Streckenkomplex des Landes mit verschiedenen Hindernissen für Mountainbikes. Es gibt Tabletops, technische Leitern und eine Hochgeschwindigkeits-Enduro-Abfahrt - kurz gesagt, alles, was Anfänger und erfahrene Fahrer brauchen, um ihr Können zu verbessern. Der Eintritt ist frei und der Park ist täglich von morgens bis spät abends geöffnet, was viele Besucher anzieht. Der Bikepark ist eine großartige Ergänzung zu den bestehenden Radwegen der Stadt (in der Nähe gibt es zum Beispiel eine permanente Parcours Josy Mersch-Langlaufstrecke und eine BMX-Strecke im Stadtteil Neudorf). Diese Einrichtungen machen Luxemburg zu einer wahren Fundgrube für Radsportbegeisterte und inspirieren eine neue Generation von Sportlern.

Zusätzlich zu den festen Veranstaltungsorten werden auch Straßensportveranstaltungen gefördert. So fand zum Beispiel im Juli 2024 in Esch das erste Festival Parkour x Youth Day statt, bei dem junge Menschen zu Parkour-Vorführungen und -Wettbewerben zusammenkamen. Solche Veranstaltungen werden oft von privaten Vereinen in Zusammenarbeit mit Kommunen und Sponsoren organisiert, aber der Staat schafft günstige Bedingungen - er stellt Veranstaltungsorte zur Verfügung, informiert die Einwohner und gewährt manchmal Zuschüsse. Die Aufnahme von Breakdance und Skateboarding in das olympische Programm hat diese Subkulturen ebenfalls bekannter gemacht, und die Behörden ermutigen die Sportverbände, neue Disziplinen zu entwickeln. Auch wenn es kaum direkte staatliche Unterstützung für Extremsportarten gibt, so ist sie doch indirekt spürbar: Es wurden moderne Infrastrukturen geschaffen (Skateparks, Fahrradplätze), es werden Stadtfeste und Nachtsportveranstaltungen organisiert, bei denen Extremsportler ihr Können unter Beweis stellen können. All dies trägt dazu bei, dass der Straßensport in Luxemburg aus dem Schatten tritt und Teil des Stadtlebens wird.

Fitnessressourcen und aktiver Lebensstil für alle

Die Entwicklung des Sports in Luxemburg beschränkt sich nicht nur auf Wettkämpfe - eine wichtige Priorität ist eine gesunde Lebensweise für alle Bevölkerungsschichten. In den Städten des Landes wurden zahlreiche Fitnesseinrichtungen geschaffen, die die Menschen kostenlos oder zu geringen Kosten nutzen können. So wurden beispielsweise in der Hauptstadt Fitnessstudios im Freien eingerichtet. Im Laval-Park, im Pétrusse Tal und an anderen Orten der Stadt gibt es Turnhallen und Tourniquets, in denen jeder mit seinem eigenen Körpergewicht Übungen durchführen kann. Sie stehen rund um die Uhr zur Verfügung, enthalten Anleitungen zur korrekten Ausführung der Übungen und sind für alle Fitnessniveaus geeignet. Sie werden von den Bewohnern gerne für morgendliche Aufwärmübungen, Vorcouts im Freien oder Gruppensportkurse genutzt. Die Behörden stellen fest, dass die Sportplätze im Freien stark nachgefragt werden und zur Popularisierung der Fitness bei Bürgern aller Altersgruppen beitragen.

Luxemburg ist auch für sein ausgedehntes Netz an Rad- und Laufstrecken bekannt. Für diejenigen, die gerne im Wind fahren, gibt es Hunderte von Kilometern Radwege, die an malerischen Orten verlaufen - entlang von Flüssen, durch Weinberge und Wälder. Für Jogger und Erholungssuchende gibt es spezielle Gesundheitspfade (parcours de santé) mit Entfernungsangaben und manchmal auch Fitnessgeräten am Wegesrand. All dies ist in das städtische Umfeld integriert, so dass der Sport in den Alltag integriert werden kann - ob man nun mit dem Rad zur Arbeit fährt oder in der Mittagspause joggt.

Alte Menschen dehnen sich in Luxemburg
Getty Images

Es ist wichtig, ältere Menschen dabei zu unterstützen, aktiv zu bleiben. Das Familienministerium hat die Initiative "Club Aktiv Plus" ins Leben gerufen, die das alte Format der Gemeinschaften für ältere Menschen ablöst. Inzwischen gibt es landesweit 23 "Active Longevity Clubs", die lebendige Zentren für Geselligkeit und Aktivitäten für Menschen über 50 sind. In diesen Clubs lernen ältere Menschen Yoga, Nordic Walking, Radfahren, Gymnastik und besuchen gleichzeitig kreative Workshops und Computerkurse. Der Name "Active Plus" unterstreicht, dass der moderne Rentner in Luxemburg ein energiegeladener, fröhlicher Mensch ist, weit entfernt vom Stereotyp des "zu Hause sitzenden Rentners". Das Projekt wird vom Staat koordiniert und von 83 Gemeinden im ganzen Land unterstützt, was bedeutet, dass praktisch jede Gemeinde aktive Freizeitaktivitäten für ältere Menschen fördert. Dank eines solchen breiten Netzes von Vereinen können sich ältere Menschen fit halten, sozial aktiv bleiben und sich als Teil der Gesellschaft fühlen.

Solche integrierten Bemühungen des Staates und der lokalen Gemeinschaften haben zu greifbaren Ergebnissen geführt. Immer mehr Luxemburgerinnen und Luxemburger treiben regelmäßig Sport, sei es beim morgendlichen Joggen, beim abendlichen Basketballspiel im Hinterhof oder beim Familienausflug ins Schwimmbad. Sport- und Fitnessbereiche sind zu einem selbstverständlichen Bestandteil der städtischen Parks und Stadtviertel geworden. Familien verbringen ihre Wochenenden aktiv: Der ING-Nachtmarathon im Frühjahr beispielsweise zieht Tausende von Läufern aller Leistungsklassen an und verwandelt den Lauf durch die abendliche Stadt in ein buntes Fest. Und die Tradition der Sportnacht hat die Luxemburger dazu gebracht, jedes Jahr etwas Neues auszuprobieren, sei es Capoeira oder Bogenschießen.

So sind die aktuellen Sporttrends in Luxemburg von einer vielseitigen Entwicklung geprägt. Staatliche Programme machen den Sport für alle zugänglich - in Bezug auf Alter, Interessen und Einkommen. Straßensportarten und neue Aktivitäten werden in das formelle Sportumfeld integriert und gewinnen an Infrastruktur und Anerkennung. Fitnessressourcen - von Fitnessgeräten auf der Straße bis hin zu Fitnessstudios - ermöglichen einen aktiven Lebensstil im Alltag. All dies wird durch eine solide Politik und Finanzierung unterstützt, da die Behörden den Sport als Schlüssel zur Gesundheit und zum sozialen Zusammenhalt des Landes betrachten. Luxemburg ist auf dem Weg, "Sport für alle" nicht nur ein Schlagwort, sondern eine Realität im Alltag eines jeden Bürgers zu machen.

faq

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Welche staatlichen Programme unterstützen den Breitensport in Luxemburg?

Verfügt Luxemburg über eine gut ausgebaute Infrastruktur für den Straßensport?

Werden Extremsportarten vom Staat unterstützt?

Was tut die Regierung, um Fitness und einen gesunden Lebensstil zu fördern?

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