Kampf um die Wahrheit: In Luxemburg lehnt das Parlament eine provokative Untersuchung ab

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Nach zwei Jahren des Wartens wurde am 24. April 2025 endlich die Petition Nr. 2489, die fast 5.000 Unterschriften gesammelt hatte, dem luxemburgischen Parlament zur Diskussion vorgelegt. Ihr Verfasser, Amar Goudjil, forderte die Einsetzung einer unabhängigen, sektorübergreifenden Kommission, die untersuchen sollte, ob die Krisenreaktion während der Covid-19-Pandemie gerechtfertigt war, von den Sterblichkeitsstatistiken bis hin zur Impfpolitik.
Trotz starker öffentlicher Unterstützung lehnte das Parlament dies jedoch ab. Es wird keine Untersuchungskommission geben.
In der im Jahr 2023 gestarteten Petition wird die Einrichtung eines unabhängigen Gremiums gefordert, das in der Lage ist, die Maßnahmen der Behörden unter allen Aspekten - medizinisch, wissenschaftlich, politisch und rechtlich - "multidisziplinär" zu bewerten. Die Hauptbotschaft lautet, dass eine ehrliche Neubewertung der getroffenen Entscheidungen ohne den Einfluss der staatlichen und pharmazeutischen Strukturen erfolgen sollte.
Während der Anhörung machte Gudgil Äußerungen, die bei den Parlamentariern auf Kritik stießen. Insbesondere behauptete er, dass Impfstoffe angeblich "die Immunität von Kindern zerstören" und sie zu "zukünftigen Kunden von Pharmaunternehmen" machen. Die Abgeordneten bezeichneten solche Aussagen als Desinformation und wiesen sie als inakzeptabel und unwissenschaftlich zurück.
Gesundheitsministerin Martine Deprez verteidigte das medizinische System des Landes: "Unsere Mediziner waren nicht nur gut - sie waren während der drei Jahre der Pandemie außergewöhnlich. Wenn es eine Lektion gibt, die wir lernen müssen, dann ist es die Bedeutung dieser Menschen."
Sie betonte auch, dass Impfstoffe nach wie vor ein wichtiger Bestandteil des Sicherheits- und Schutzsystems für Patienten und Angehörige der Gesundheitsberufe selbst sind.
Francine Closener, die Vorsitzende des parlamentarischen Petitionsausschusses, räumte ein, dass einige Entscheidungen aus der Zeit der Pandemie in der Tat umstritten seien und überdacht werden müssten. Die Frage der Impfstoffe liege jedoch außerhalb der Zuständigkeit der nationalen Parlamente, da ihre Entwicklung, Zulassung und Kontrolle auf EU-Ebene geregelt sei.
Die Entscheidung des Parlaments, keine Untersuchung durchzuführen, unterstreicht die offizielle Politik: Luxemburgs Pandemiepolitik gilt als solide und transparent. Anstelle einer "Hexenjagd" schlugen die Abgeordneten vor, weiter daran zu arbeiten, das Vertrauen in das Gesundheitssystem zu stärken.