Mehr als 99 % der luxemburgischen Bevölkerung sind an biologische Kläranlagen angeschlossen

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In Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage des Abgeordneten Jeff Engelen präsentierte der Minister für Umwelt, Klima und Biodiversität, Serge Wilmes, ein detailliertes Bild des aktuellen Zustands des luxemburgischen Abwasserbehandlungssystems.
Heute sind mehr als 99 % der Bevölkerung des Landes an biologische Kläranlagen angeschlossen. Der Rest, etwa 4.500 Menschen, nutzt individuelle Lösungen wie Klärgruben (fosses septiques). Der Anschluss der Bevölkerung variiert jedoch zwischen den interkommunalen Verbünden, da die meisten Anlagen mehrere Gemeinden gleichzeitig versorgen.
Der dritte Wasserwirtschaftsplan (2021-2027), der von der Wasserwirtschaftsverwaltung veröffentlicht wurde, enthält sowohl Projekte zum Bau neuer Stationen als auch Ziele für die Erweiterung oder Modernisierung bestehender Anlagen. Die Pläne umfassen im Einzelnen: - Bau von 9 neuen biologischen Kläranlagen, von denen sich zwei bereits im Bau befinden; - die Modernisierung oder Erweiterung von 62 bestehenden Anlagen, von denen acht bereits in Betrieb sind.
Die Umsetzung der vierten Behandlungsstufe, die in der neuen europäischen Richtlinie 2024/3019, die am 1. Januar 2025 in Kraft getreten ist, vorgesehen ist, ist ebenfalls in der Diskussion. Diese Stufe beinhaltet eine zusätzliche Filtration von Mikroverunreinigungen und verlangt von den EU-Mitgliedstaaten die Einführung neuer technischer Lösungen. Luxemburg hat 30 Monate Zeit, die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen.
Trotz des hohen Versorgungsgrades und der relativ gut entwickelten Infrastruktur tritt Luxemburg in eine neue Phase der technologischen Modernisierung der Abwasserbehandlungssysteme ein, um die europäischen Standards zu erfüllen und die ökologische Nachhaltigkeit vor dem Hintergrund der Herausforderungen des Klimas und der Abwasserentsorgung zu gewährleisten.