Luxemburg setzt auf nachhaltigen Tourismus in der Moselregion

Anita Austvika, Unsplash
Bei einem offiziellen Besuch in den Gemeinden Schengen und Bech-Kleinmacher stellte die luxemburgische Regierung Projekte vor, von denen sie sich erhofft, dass sie die touristische Zukunft der Moselregion neu definieren und zu Aushängeschildern für eine nachhaltige Tourismusstrategie werden.
Inspiriert vom Geist der europäischen Integration steht Schengen mit der Rückkehr der legendären Prinzessin Marie-Astrid Europa, dem Schiff, auf dem 1985 der gleichnamige Schengener Vertrag unterzeichnet wurde, wieder im Rampenlicht. Nach mehreren Jahren der Abwesenheit wurde das Schiff zurückgekauft, restauriert und schließlich im Juni 2025 nach Schengen zurückgebracht. Diese Geste ist nicht nur symbolischer, sondern auch kultureller und politischer Natur - als Versuch, Luxemburgs Rolle als aktiver Träger des europäischen Gedächtnisses zu festigen.
Der zweite Eckpfeiler der neuen Strategie ist die Entwicklung des Weintourismus, den die Regierung als "Treffpunkt zwischen Geschichte, Tradition und Moderne" bezeichnet. Das Projekt Wäinhaus Ehnen im Herzen der Weinregion bereitet sich auf seine Eröffnung im Jahr 2026 vor. Es wird eng mit dem Luxembourg House Concept Store verbunden sein, einem Ort in der Hauptstadt, an dem man die besten Weine des Landes entdecken und mehr über die lokalen Erzeuger erfahren kann.
Gleichzeitig hat das Wirtschaftsministerium im Mai 2025 einen ehrgeizigen Aktionsplan für den Weintourismus vorgelegt. Das Dokument wurde gemeinsam mit Vertretern der Branche entwickelt. Es umfasst Maßnahmen zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur, zur professionellen Ausbildung von Fremdenführern, zur Digitalisierung von Dienstleistungen und zur Werbung für die Region außerhalb des Landes.
Besondere Aufmerksamkeit wird auch dem Museum A Possen gewidmet, in dem die Traditionen des ländlichen Lebens, des Weinbaus und des täglichen Lebens in der Region bewahrt werden. Das Museum wird einer umfassenden Modernisierung unterzogen, um es für ein breiteres Publikum zugänglicher, moderner und interessanter zu machen.
Die Behörden schließen auch die Erneuerung des nationalen Wanderwegenetzes ab, einschließlich der modernen beidseitigen Markierung der Wanderwege. Dies stärkt Luxemburgs Position als einer der führenden europäischen Aktivtouristen, trotz seiner geringen Größe.
Im Zuge dieser Initiativen wird eine neue Ausbildungsplattform für ehrenamtliche Fremdenführer ins Leben gerufen, die nicht nur die Qualität der touristischen Dienstleistungen verbessern, sondern auch die lokale Bevölkerung in die Erhaltung und Förderung des kulturellen Erbes einbeziehen soll.
Wie Premierminister Luc Frieden sagte, geht es nicht nur um die Entwicklung des Tourismus, sondern um die Möglichkeit, "der Welt die Geschichte, die Kultur und die Traditionen Luxemburgs zu vermitteln, sie zugänglich, greifbar und attraktiv zu machen". Unterstützt wurde er von Lex Delles, der betonte, dass die Mosel bereits jetzt ein Beispiel dafür sei, wie sich wirtschaftliche Entwicklung mit der Bewahrung von Identität und Erinnerung verbinden lasse.