Drohnen, Bauern und Freiwillige: Wie Luxemburg Rentierkälber rettet

Jen Dries, Unsplash
Von Ende April bis Juli entfaltet sich in der luxemburgischen Landschaft eine unsichtbare Rettungsfront. Während die Landwirte ihre Mähmaschinen vorbereiten, durchkämmen Dutzende von Jägern, Freiwilligen und Mitgliedern der Organisation Sauvons Bambi Luxembourg ASBL die Felder mit Wärmebilddrohnen, um im hohen Gras versteckte Rehkitze zu finden und zu retten. Für die Tiere selbst ist es ein natürlicher Instinkt, sich zu verstecken und nicht zu bewegen. Aber genau dieser Instinkt macht sie zu unsichtbaren Zielscheiben für die Mähwerke der Landmaschinen.
Bei dieser jährlichen Aktion, die das Landwirtschaftsministerium gemeinsam mit dem Verband der Jäger und dem Landwirtschaftsministerium koordiniert, wurde im Jahr 2025 auf 12 000 Hektar Heuwiesen das Leben von 674 Rehkitzen gerettet. Der Schlüssel zum Erfolg war das im März eingerichtete Freiwilligensystem - eine Liste von Personen für jede Gemeinde, die auf einen kurzen Anruf der Landwirte hin einsatzbereit sind.
Das Verfahren ist fest etabliert: Bevor der Landwirt mit dem Mähen beginnt, kontaktiert er Jäger oder Freiwillige, die mit Drohnen anreisen, das Gebiet absuchen und die Wärmesignatur der Tiere im Gras erkennen. Sobald sie gefunden sind, werden die Jungtiere vorsichtig an einen sicheren Ort gebracht und nach Abschluss der Mäharbeiten wieder zurückgebracht.
Trotz ihres Erfolgs hat die Organisation Sauvons Bambi Luxembourg mit Personalmangel zu kämpfen. Heute stehen ihr nur etwa 10 Drohnenpiloten zur Verfügung. Im Hinblick auf die Saison 2026 wird nun aktiv nach neuen Freiwilligen gesucht. Erforderlich:
- Drohnenpiloten (Ausbildung und Zertifizierung - kostenlos);
- Helfer am Boden, die die Rentiere physisch von der Weide entfernen.
Kontakt für Teilnahme und Schulung: contact@sauvonsbambi.lu
Es wird auch darauf hingewiesen, dass viele Jäger bereits Drohnen zur Bewirtschaftung ihrer Jagdreviere einsetzen, was sie zu unverzichtbaren Partnern bei solchen Einsätzen macht.
Landwirtschaftsministerin Martine Hansen unterstreicht die Bedeutung dieses Bereichs: "Die Landwirtschaft braucht diesen Dienst, und ich danke allen Beteiligten. Im Jahr 2026 ist es unser gemeinsames Ziel, das Rettungsnetz landesweit auszubauen.
Neben der Rekrutierung neuer Freiwilliger arbeitet das Ministerium gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium an der Erstellung eines aktualisierten nationalen Registers für Hintergrundrecherche-Assistenten und an einer Informationskampagne für Landwirte.