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Luxemburg modernisiert Mediengesetz

Zuletzt aktualisiert
07.10.25
New media law in Luxembourg

Matt C, Unsplash

Am 7. Oktober 2025 stellte die Ministerin für Medien und digitale Konnektivität, Elisabeth Margue, den lang erwarteten Entwurf eines Mediengesetzes vor, an dem die Behörden seit mehr als zwei Jahrzehnten gearbeitet haben. Der neue Text wird die Verordnung über die "Medienelektronik" ersetzen, die seit 1991 in Kraft ist und dem digitalen Zeitalter nicht mehr gerecht wird.

Nach Ansicht des Ministers ist dies ein "entscheidender Schritt zur Modernisierung der Medienregulierung". Das Gesetz schafft zum ersten Mal einen gemeinsamen Rahmen für alle Arten von Medien - von Fernsehen und Printmedien bis hin zu Podcasts und Bloggern - und gewährleistet einen technologieneutralen Ansatz und gleiche Wettbewerbsbedingungen.

Wichtigste Änderungen

Einheitliche Regeln für alle Medien

Das Gesetz gilt für das Fernsehen, die Presse, Online-Inhalte, Videoplattformen und Inhaltsersteller, die die öffentliche Meinung beeinflussen. "Influencer und Inhaltsersteller müssen denselben ethischen Grundsätzen unterliegen wie die traditionellen Medien", betonte der Minister.

Grundsätze und Zwänge

Das Gesetz enthält klare Verbote: Aufstachelung zu Gewalt und Hass, Verbreitung von Kinderpornografie, Propaganda von Kriegsverbrechen und Beleidigung der Menschenwürde.

Allgemeine Normen für Transparenz und Öffentlichkeitsarbeit

Werbe- und Transparenzstandards gelten nun für alle Medien, auch für die digitalen.

Schutz von Minderjährigen

Videoplattformen müssen Altersüberprüfungssysteme und -mechanismen einführen, um Kinder vor schädlichen Inhalten zu schützen.

Es ist einfacher, die Medien zu kontrollieren

Komplizierte Genehmigungsverfahren werden durch ein einfaches Meldesystem ersetzt - die meisten Medien können ihre Tätigkeit ohne bürokratische Hürden aufnehmen.

Neuer Status des Regulierers

Die ALIA, die bisher als audiovisuelle Einrichtung bestand, wird zur "Autorité luxembourgeoise indépendante des médias" - mit erweiterten Befugnissen, Sanktionsbefugnissen und einem neuen Verwaltungssystem. Die Behörde wird nicht nur die Einhaltung der Gesetze überwachen, sondern auch die Entwicklung eines pluralistischen und nachhaltigen Medienumfelds fördern.

Rechtsgrundlage für öffentliche Medien

Zum ersten Mal wird ein rechtlicher Rahmen für den Betrieb und die Finanzierung der staatlichen Medien eingeführt.

Abbau von Bürokratie

Definitionen, Kategorien und Verwaltungsverfahren werden vereinfacht: Alle Fragen der Interaktion sind nun in einem einzigen Gremium - der neuen ALIA - zusammengefasst.

Zusammenarbeit mit dem Presserat

Es wird ein Mechanismus für den Meinungsaustausch und die gegenseitige Konsultation zwischen der Aufsichtsbehörde und dem Presserat eingerichtet, der auch das Recht erhält, von sich aus ethische Untersuchungen einzuleiten.

Mit dem Gesetzentwurf werden zwei wichtige EU-Verordnungen integriert:

  • (UE) 2024/1083 - über die Freiheit der Medien, die Gewährleistung der redaktionellen Unabhängigkeit und der Transparenz des Medieneigentums;
  • (UE) 2024/900 - über politische Werbung, mit der strenge Regeln für die Transparenz und Kontrolle gesponserter Inhalte eingeführt werden.

Elisabeth Margue betonte, dass der neue Rechtsrahmen die aktuelle Realität widerspiegelt: Medien sind nicht mehr durch ihr Format getrennt, sondern durch ihre Verantwortung für die Gesellschaft vereint.

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Zuletzt aktualisiert
07.10.25

Fotos aus diesen Quellen: Matt C, Unsplash

Autoren: Alex Mort