facebook
Luxtoday

CNS-Finanzkrise: Luxemburgs Gewerkschaften fordern Reformen

Zuletzt aktualisiert
31.12.24
Getty Images

Getty Images

Das luxemburgische Sozialversicherungssystem, insbesondere die Kranken- und Mutterschaftsversicherung (AMM), ist durch ein wachsendes strukturelles Defizit gefährdet. Die Ausgaben des Systems steigen um 8 Prozent pro Jahr, während die Einnahmen nur um 5 Prozent zunehmen. Dieses Ungleichgewicht erfordert sofortiges Handeln. Auf der Quadripartite-Sitzung im November forderten die Gewerkschaften, darunter OGBL, LCGB und andere Vertreter, den Gesundheitsminister zu konkreten Maßnahmen auf.

Ursachen der Finanzkrise

Haushaltsdefizit

Seit 2011 haben sich die Ausgaben der CNS für den Mutterschaftsurlaub fast verdoppelt (auf 40 Mio. EUR pro Jahr), während der staatliche Zuschuss bei 20 Mio. EUR bleibt. Die Unterfinanzierung wird auf 150 Mio. EUR geschätzt.

Belastungen durch Investitionen

Die CNS übernimmt 20 Prozent der Kosten für die Krankenhausinfrastruktur, obwohl die Planung dieser Projekte in der Verantwortung des Staates liegt.

Verzögerung der Reform

Zahlreiche Versprechen der Regierung aus den Jahren 2016-2017 - verbesserte zahnärztliche Versorgung, Zuschüsse für Implantate, Reformen bei Brillen und Kontaktlinsen - sind noch nicht erfüllt worden.

Die Gewerkschaften fordern, dass der Staat die Kosten außerhalb der Kernfunktionen des CNS übernimmt und die Mittel für das System erhöht. Einer der Vorschläge:

  • Anhebung der Mutterschaftsbeihilfe auf die Höhe der tatsächlichen Kosten.
  • Übertragung der Kosten für Krankenhausinvestitionen auf den Staatshaushalt.
  • Reform der Erstattungsverfahren im Gesundheitswesen, um die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen zu beschleunigen.

Auf einer Sitzung am 6. November 2024 erkannte der Gesundheitsminister das Problem an und erklärte sich bereit, einen Gesetzesentwurf auszuarbeiten, der die CNS von ungerechtfertigten Kosten befreit. Es wurde auch die Notwendigkeit einer Arbeitsgruppe erörtert, die die Nachhaltigkeit des Systems analysieren soll. Die Ministerin versprach einen regelmäßigen Dialog mit den Gewerkschaften und kündigte ihre Bereitschaft zu weiteren Verhandlungen am 26. November an.

Während die Gewerkschaften die ersten Schritte der Regierung begrüßten, äußerten ihre Vertreter Bedenken über das langsame Tempo der Reformen. Die OGBL betonte, wie wichtig dringende Entscheidungen seien, um eine weitere Verschlechterung der finanziellen Lage des CNS zu verhindern. Das Hauptziel besteht darin, die Rechte der Versicherten zu wahren und die Nachhaltigkeit des Gesundheitssystems für die 800.000 Menschen zu gewährleisten, die auf seine Dienste angewiesen sind.

Die Frage bleibt: Wird die Regierung in der Lage sein, ihre Versprechen zu erfüllen, bevor die Krise zu einem systemischen Zusammenbruch führt?

Feedback senden
Zuletzt aktualisiert
31.12.24

Quelle: OGBL

Fotos aus diesen Quellen: Getty Images

Autoren: Aleksandr

Relotech SARL
9, rue du Laboratoire
L-1911 Luxemburg
Eingetragen im Handelsregister von Luxemburg unter der Nummer B274954
Gewerbeerlaubnis Nr. 10156529/0 "Gewerbliche Tätigkeiten und Dienstleistungen"
Registrierungsnummer: 20232404370
Mehrwertsteuer: LU35271609
Luxtoday - Luxembourg news and media