Eurozone an der Schwelle zur Preisstabilität: Inflation fällt im Oktober auf 2,1 %

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Einer neuen Schätzung von Eurostat zufolge lag die jährliche Inflationsrate in der Eurozone im Oktober 2025 bei 2,1 %, gegenüber 2,2 % im September. Dies ist der niedrigste Stand seit der Mitte der Energie- und Nahrungsmittelkrise 2021-2022 und ein sehr ermutigendes Zeichen für die Europäische Zentralbank (EZB), die ein Inflationsziel von 2 % anstrebt.
Der Rückgang der Inflation findet vor dem Hintergrund eines anhaltenden Rückgangs der Energiepreise statt - im Oktober fielen sie um 1,0 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Dies ist der sechste Monat in Folge, in dem die Energiekomponente in den negativen Bereich fällt. Zum Vergleich: Im September lag der Rückgang bei 0,4 %.
Dennoch bleiben die Dienstleistungen der wichtigste Inflationsfaktor: ihr Wachstum beschleunigte sich von 3,2 % auf 3,4 % im Jahresvergleich. Dies deutet darauf hin, dass der mit der Binnennachfrage verbundene Inflationsdruck noch nicht nachgelassen hat. Der Anstieg der Preise für Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak hat sich ebenfalls verlangsamt: von 3,0 % im September auf 2,5 % im Oktober.
Auch die Preise für Nicht-Nahrungsmittel (ohne Energie) zeigen eine mäßige Dynamik: Sie stiegen nur um 0,6 Prozent, gegenüber 0,8 Prozent im Vormonat.
Die Inflation ist in den einzelnen Ländern nach wie vor sehr unterschiedlich. Zum Beispiel:
- In Deutschland sind es 2,3 Prozent.
- In Spanien, 3,2 Prozent
- In Italien, 1,3 Prozent
- In Luxemburg - 3,0%
- In Frankreich sind es nur 0,9 Prozent.
Am entgegengesetzten Pol befinden sich die baltischen Staaten, wo die Raten weiterhin höher sind: in Lettland, Litauen und Estland liegt die Inflation bei über 4 %, in der Slowakei bei 3,8 %.
Die um volatile Komponenten (Energie, unverarbeitete Erzeugnisse, Alkohol und Tabak) bereinigte Inflation stabilisierte sich bei 2,4 %, was auf eine Verlangsamung der zugrunde liegenden Inflationsdynamik hindeutet, ohne dass diese völlig verschwunden wäre.
Der nächste vollständige Bericht mit detaillierten Daten wird für den 19. November erwartet. Wir können jedoch schon jetzt sagen, dass sich die Inflationskrise, die nach der Pandemie angeheizt wurde und sich 2022 aufgrund des Krieges und des Energieschocks verschärfte, allmählich zurückbildet.





