Lex Delles verteidigt Plan zur Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten

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Wirtschaftsminister Lex Delles treibt den Plan zur Liberalisierung der Arbeitszeiten im Einzelhandel voran und löst damit eine gesellschaftliche Debatte aus. Dazu äußerte er sich in einem Interview mit dem Tageblatt. Die Hauptfrage ist, ob dies nicht zu einer Stärkung der Position der großen Einkaufszentren auf Kosten der kleinen Geschäfte führt, die sich längere Schichten nicht leisten können.
Nach Ansicht von Delles gibt es keine solche Bedrohung. Er argumentiert, dass Hypermärkte nicht automatisch länger geöffnet bleiben werden, weil ihre Personal- und Betriebskosten zu hoch sind. Kleinere Geschäfte hingegen können flexibler sein und selbst entscheiden, wann es für sie günstig ist, zu öffnen.
Das Hauptargument des Ministers für die Reform ist der Wettbewerb mit den Nachbarländern. Luxemburg ist keine "Insel" und muss mit Einzelhändlern in Frankreich, Deutschland und Belgien konkurrieren, wo die Arbeitsbedingungen flexibler sind. Seiner Meinung nach sollten die lokalen Geschäfte je nach Nachfrage und Bequemlichkeit entscheiden, wann sie öffnen und schließen.
Die Änderungen verpflichten jedoch niemanden dazu, länger zu arbeiten - sie bieten lediglich zusätzliche Wahlfreiheit. Das neue Gesetz erlaubt es den Geschäften, an Wochentagen von 5:00 bis 22:00 Uhr und an Wochenenden und Feiertagen von 5:00 bis 19:00 Uhr zu arbeiten.
Der Minister wies auch darauf hin, dass in den nördlichen Regionen Luxemburgs die höchsten Umsätze an Samstagen und Sonntagen erzielt werden, was die Notwendigkeit flexibler Arbeitszeiten bestätigt.