US-Zölle auf europäischen Stahl: Luxemburg unter Beschuss

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Am 13. März verhängten die USA zusätzliche Zölle in Höhe von 25 % auf Stahl und Aluminium aus den EU-Ländern und setzten damit eine seit langem bestehende Drohung um. Die Entscheidung Washingtons, die von seiner "America First"-Politik diktiert wird, löst in Luxemburg, wo der Stahlsektor seit langem am Rande des Abgrunds steht, Alarm aus.
Nach den Daten von 2024 exportierte Luxemburg Metalle und Metallerzeugnisse im Wert von mehr als 587 Millionen Euro in Länder außerhalb der EU, davon 148 Millionen Euro in die USA - fast ein Viertel der gesamten Ausfuhren des Sektors. Obwohl dies nur 0,75 % der gesamten europäischen Exporte ausmacht, sind die Auswirkungen auf das Land angesichts der spezialisierten Struktur der lokalen Metallindustrie spürbar.
ArcelorMittal Luxemburg hat seine Besorgnis zum Ausdruck gebracht und sich der alarmierenden Aussage von Eurofer, dem europäischen Stahlverband, angeschlossen, der warnt: "Wenn der europäische Stahl verschwindet, verschwindet auch die europäische Automobilindustrie und die Sicherheit des gesamten Kontinents". Eurofer fordert die EU außerdem auf, Maßnahmen zum Schutz ihres eigenen Marktes zu überdenken, um die Auswirkungen der US-Maßnahmen zumindest teilweise abzumildern.
Die Situation wird jetzt als ernster eingeschätzt als 2018, als die Trump-Administration bereits ähnliche Maßnahmen eingeführt hatte. Damals konnten die luxemburgischen Stahlerzeuger mit Nischenprodukten wie schweren Trägern und Spundwänden überleben. Aber auch jetzt bleibt die Auslastung der lokalen Werke unter dem optimalen Niveau, insbesondere angesichts der Konkurrenz aus Asien, wo die Produktionskosten viel niedriger sind.
Die neuen Zölle sind also nicht nur eine außenwirtschaftliche Maßnahme, sondern ein geoökonomischer Schlag für einen Schlüsselsektor der europäischen Industrie, insbesondere in kleinen, aber exportorientierten Ländern wie Luxemburg.