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CSL kritisiert Klimareform wegen sozialer Ungleichheit

Zuletzt aktualisiert
23.04.25
Renewable energy in Luxembourg and EU

Bill Mead, Unsplash

Der Übergang Luxemburgs zu nachhaltiger Energie gewinnt an Dynamik: Die Regierung schlägt vor, das bestehende Subventionssystem für Solarpaneele (bei dem bis zu 50 % der Kosten gedeckt werden) durch ein neues System zu ersetzen, das festgeschrieben ist und von der Kapazität der Anlage und der Verfügbarkeit von Energiespeichern abhängt. Auf den ersten Blick ist dies ein Schritt zur Vereinfachung. Die Chambre des salariés (CSL) ist jedoch der Ansicht, dass sich dahinter neue Hindernisse für die weniger Wohlhabenden verbergen.

CSL begrüßt die Idee der Vorauszahlung und der Unterstützung für erneuerbare Energien an sich. In der offiziellen Schlussfolgerung wird jedoch betont, dass die Subvention nach der derzeitigen Formel für viele Familien niedriger ausfallen könnte. Dies gilt insbesondere für Anlagen mit einer Leistung von etwa 7-8 kW, die am häufigsten in Mittelklasse-Haushalten installiert werden.

Der CSL-Ökonom Claude Roeltgen stellt fest, dass die Regierung reale Beispiele in den Gesetzentwurf hätte aufnehmen sollen, um zu zeigen, wie das neue Modell in der Praxis funktioniert. Jetzt stützt sich der Vergleich auf abstrakte Berechnungen der maximalen Zahlungen, was es schwierig macht, die Folgen für bestimmte Haushalte zu verstehen.

Das Problem ist besonders akut für Hausbesitzer mit kleinen Dächern. Das neue System schließt die Unterstützung für Anlagen mit weniger als 3 kW aus. Das bedeutet, dass einkommensschwache Haushalte, die physisch nicht in der Lage sind, größere Paneele zu installieren, überhaupt keinen Anspruch auf die Förderung haben. "Hier zeigt sich einmal mehr, wie Klimapolitik ungewollt soziale Ungleichheiten verstärken kann", betont Röltgen.

Energieminister Lex Delles besteht darauf, dass Familien, die ein günstiges Angebot vom Installateur erhalten, nach der neuen Formel mehr als 50 % der Kosten erhalten können. CSL streitet diese Möglichkeit nicht ab, weist aber darauf hin, dass alles von den Marktbedingungen und den Installationspreisen abhängt, die instabil sind und oft steigen.

Die größte Sorge der CSL ist das Fehlen eines Mechanismus, der auf die Unterstützung der Armen abzielt. "Solche Programme kommen oft ungewollt eher wohlhabenden Haushalten zugute. Das muss sich ändern", sagt Röltgen. Er fordert eine Überprüfung des gesamten Klimahilfssystems und die Einführung eines sozialen Progressionsprinzips: Je niedriger das Einkommen, desto höher die Unterstützung.

CSL schlägt außerdem vor, das Vorauszahlungsmodell über Solarmodule hinaus auf andere Formen energieeffizienter Modernisierungen auszudehnen, z. B. Isolierung und Austausch von Heizungsanlagen.

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23.04.25

Fotos aus diesen Quellen: Bill Mead, Unsplash

Autoren: Alex