Digitale Kluft in Aktion: Wer und wie nutzt öffentliche Online-Dienste?

Die Online-Interaktion mit öffentlichen Einrichtungen ist in Luxemburg fast zur Norm geworden: 87 % der Einwohner nutzten in den 12 Monaten vor der Umfrage 2024 digitale Verwaltungsdienste. Allerdings bestehen nach wie vor beträchtliche Unterschiede zwischen den Alters- und Bildungsgruppen.

So erreicht der Anteil der Nutzer in der Altersgruppe der 25- bis 44-Jährigen 94 %, während er in der Altersgruppe der 65- bis 74-Jährigen auf 68 % sinkt. Der Rückgang beginnt nach dem 55. Lebensjahr und geht mit zunehmenden Schwierigkeiten einher: 21 % der älteren Nutzer gaben zu, dass ihnen die Fähigkeiten oder Kenntnisse fehlen, um Online-Transaktionen durchzuführen. Im Vergleich dazu sind es nur 2 % der 15- bis 24-Jährigen.

Auch die Bildung spielt eine wichtige Rolle: Von den Menschen mit einem hohen Bildungsniveau nutzen 95 Prozent digitale Behördendienste, von den weniger Gebildeten dagegen nur 72 Prozent.

Die beliebtesten Funktionen sind nach wie vor das Herunterladen und Ausdrucken von amtlichen Formularen (66 %) und der Zugriff auf persönliche Informationen (63 %). Gleichzeitig haben mehr als 60 Prozent der Befragten keine Anträge oder Beschwerden eingereicht - meist einfach, weil keine Notwendigkeit dafür bestand.

Für einen beträchtlichen Teil der Nutzer ist die Erfahrung jedoch nicht unproblematisch. Jeder Vierte beklagt sich über die Komplexität der Schnittstellen, 22 % hatten technische Probleme, und 11 % hatten Schwierigkeiten bei der Verwendung elektronischer Signaturen oder der Identifizierung.

Trotz der Fortschritte weisen die Ergebnisse der STATEC-Umfrage auf die Notwendigkeit eines integrativeren Ansatzes hin: insbesondere für ältere Bürger, für die die Digitalisierung eher ein neues Hindernis als eine Erleichterung bedeuten kann.