Jeder achte Europäer beschwert sich über Müll

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Laut den am 1. September 2025 von Eurostat veröffentlichten Daten gaben im Jahr 2023 12,2 % der Bevölkerung der Europäischen Union an, dass ihre Nachbarschaft von Verschmutzung, Schmutz oder anderen Umweltproblemen betroffen ist, die das tägliche Leben beeinträchtigen. Obwohl dieser Wert im Vergleich zu 2019 (15,1 %) gesunken ist, bleibt er ein besorgniserregender Indikator für die Qualität des Lebensraums.
Der höchste Anteil an Beschwerden wurde in Malta (34,7 %) verzeichnet, wo jeder dritte Einwohner über Verschmutzungsprobleme berichtete. Es folgten Griechenland (20,5 %) und Deutschland (16,8 %). In Kroatien (4,2 %), Schweden (5,0 %) und der Slowakei (5,8 %) ist die Unzufriedenheit mit der Umwelt dagegen nach wie vor am geringsten in der EU.
Einer der auffälligsten Trends ist die direkte Korrelation zwischen dem Grad der Verstädterung und der Wahrnehmung der Umweltverschmutzung. In ländlichen Gebieten meldeten nur 6,8 Prozent der Menschen Probleme, während diese Zahl in den Städten auf 17,2 Prozent anstieg - fast dreimal so hoch. Dies unterstreicht nicht nur die Konzentration von Schadstoffquellen in Megastädten, sondern auch die wachsende Sensibilität der Stadtbewohner für Fragen der Luftqualität, des Lärms und der Verfügbarkeit sauberer öffentlicher Räume.
Interessanterweise ist die Wahrnehmung der Umweltverschmutzung ein subjektiver, aber wichtiger Indikator. Sie spiegelt oft nicht so sehr die tatsächlichen Schadstoffwerte wider, sondern vielmehr, wie wohl und sicher sich eine Person in ihrer Umgebung fühlt. Und wenn jeder achte Europäer glaubt, dass seine Umwelt verschmutzt ist, ist dies bereits ein politisches und soziales Signal.