Kampf gegen moralische Gewalt im öffentlichen Dienst: eine neue Kampagne der luxemburgischen Gewerkschaften
Am 13. November 2024 kündigten die Gewerkschaften SEW/OGBL und Service public OGBL/Landesverband den Start einer groß angelegten Kampagne gegen moralische Gewalt (Mobbing) im öffentlichen Dienst in Luxemburg an. Die Situation verschlimmert sich: Schikanen, willkürliche Entscheidungen und psychologischer Druck nehmen zu, aber der bestehende Rechtsrahmen ist nach wie vor völlig unzureichend.
Problem: Rechtsvakuum
- Fehlende Definition: Der Begriff der "moralischen Gewalt" ist im Gesetzbuch für den öffentlichen Dienst nicht definiert.
- Es gibt keine unabhängigen Strukturen: Die Fachkommission wurde 2014 aufgelöst und der 2017 vorgeschlagene Gesetzentwurf wurde 2024 zurückgezogen.
- Isolation der Opfer: Die Opfer wissen oft nicht, an wen sie sich wenden können, und haben Angst, die Belästigung offen anzusprechen.
Viele Opfer fühlen sich mit dem Problem allein gelassen. Die Angst vor verstärktem Druck und die Notwendigkeit, sich mit den Angreifern auseinanderzusetzen, hemmen oft ihren Handlungswillen. Die psychische und emotionale Erschöpfung erhöht ihre Verletzlichkeit.
Die Gewerkschaften haben eine Kampagne mit folgenden Schwerpunkten gestartet:
- Sensibilisierung: Veröffentlichung von Informationsbroschüren, Postern und Bildungsveranstaltungen.
- Unterstützung von Opfern: Rechtsbeistand und Verteidigung der Rechte von Gewerkschaftsmitgliedern.
- Politische Anforderungen: Einrichtung einer unabhängigen Struktur mit dem Mandat, Untersuchungen durchzuführen und verbindliche Empfehlungen abzugeben.
Die Gewerkschaften bestehen darauf, dass moralische Gewalt kein persönlicher Konflikt, sondern ein systemisches Problem ist, das eine Gesetzesreform erfordert. Sie fordern von den Politikern mutige Entscheidungen, um sie zu erkennen und zu beseitigen.
Die Gewerkschaften appellieren an ihre Mitglieder: "Ihr seid nicht allein. Erkennen Sie Ihre Rechte an, verteidigen Sie sie. Gemeinsam können wir Willkür und Druck stoppen". Das neue Jahr ist ein guter Zeitpunkt, um strukturelle Veränderungen sowohl in der Arbeitswelt als auch im persönlichen Umfeld einzuleiten. Vielleicht können wir die Ergebnisse der Arbeit der Gewerkschaften in den kommenden Monaten sehen.