Luxemburg beharrt auf der Anhebung der Mindestrente

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Vor dem Hintergrund wachsender Ungleichheit und steigender Lebenshaltungskosten bringt die Luxemburger Angestelltenkammer (CSL) erneut ein Thema zur Sprache, das in den letzten Jahren auf Führungsebene ignoriert wurde: Die derzeitige Mindestrente von 2.350 Euro brutto pro Monat reicht für ältere Menschen nicht aus, um in einem der teuersten Länder Europas ein angemessenes Leben zu führen.
In einer kürzlich veröffentlichten Analyse, die im Rahmen der nationalen Debatte über das Rentensystem veröffentlicht wurde, fordert die CSL die Regierung auf, ihre Position zu überdenken. Kammerpräsident Sylvain Hoffmann betont, dass es hier nicht um Populismus, sondern um grundlegende soziale Gerechtigkeit geht.
Jüngsten Zahlen zufolge hat sich die Armut unter Rentnern in Luxemburg in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Jeder zehnte ältere Mensch lebt heute von einem Einkommen, das die Grundbedürfnisse - von der Miete bis zu den medizinischen Kosten - nicht abdeckt. CSL betont, dass Frauen und Personen, die während ihres Arbeitslebens in mehreren Ländern gearbeitet haben und daher nicht in der Lage waren, einen vollständigen Rentenkorb anzuhäufen, besonders gefährdet sind. Etwa 80 Prozent der Bezieher der Mindestrente sind Frauen.
Das so genannte "Rentengefälle zwischen den Geschlechtern" ist nach wie vor ein ernstes Problem: Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit, unterbrechen ihre berufliche Laufbahn, um sich um Kinder oder Angehörige zu kümmern, und gehen daher mit geringeren Ersparnissen in Rente. Die Anhebung der Mindestrente wäre ein direkter Schritt zur Verringerung dieser Kluft.
CSL betont, dass eine mögliche Erhöhung der Mindestrente den Staatshaushalt überhaupt nicht belasten würde. Berechnungen zeigen, dass eine Erhöhung um 10 Prozent - auf etwa 2.585 Euro pro Monat - 30 Millionen Euro pro Jahr kosten würde. Vor dem Hintergrund des Gesamthaushalts des Nationalen Rentenfonds (CNAP), der sich auf rund 6,5 Milliarden Euro jährlich beläuft, erscheint dieser Betrag fast symbolisch - weniger als 0,5 Prozent.
Selbst einige Arbeitgebervertreter, die einer Erhöhung der Sozialausgaben traditionell skeptisch gegenüberstehen, haben ihre vorsichtige Unterstützung für diese Initiative zum Ausdruck gebracht. Und Jugendorganisationen und politische Parteien - von den Liberalen bis zu den Sozialdemokraten - haben wiederholt auf die Notwendigkeit hingewiesen, das Problem der Altersarmut systematisch anzugehen und nicht durch einmalige Ausgleichszahlungen.