Luxemburg bereitet ein Monopol für Lotterien und Kasinos vor

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Das luxemburgische Parlament befasst sich zunehmend mit einem Thema, das bis vor kurzem noch am Rande der öffentlichen Aufmerksamkeit stand: die Spielsucht. Am 31. Oktober 2025 griffen die Abgeordneten dieses Thema in einer parlamentarischen Interpellation auf, die von Dan Biancalana von der sozialistischen Partei LSAP initiiert wurde. Seine Hauptfrage an die Regierung: Was wird unternommen, um den Zugang zu Spielautomaten in Cafés zu beschränken und welche Maßnahmen sind für Online-Glücksspiele und Sportwetten geplant?
Justizministerin Elisabeth Margue hat bestätigt, dass eine Reform in Vorbereitung ist, die die Einführung eines gesetzlichen Glücksspielmonopols zugunsten der Nationallotterie und eines offiziellen Kasinos vorsieht. Im Rahmen dieser Reform sollen in Cafés ausschließlich Automaten der Nationallotterie aufgestellt werden - alle anderen Formen des Glücksspiels, einschließlich der so genannten "Geschicklichkeitsspiele", werden verboten. Auf diese Weise soll der öffentliche Raum von leicht zugänglichen Spielanreizen befreit werden.
Bezüglich des Online-Glücksspiels brachte der Minister vorsichtig die Idee ins Spiel, Kasinos für Online-Aktivitäten zu lizenzieren, betonte aber, dass das Thema komplex sei. Insbesondere der EU-Rechtsrahmen, der die Schaffung eines Monopols nur dann zulässt, wenn ein echter Schutz der Bürger gegeben ist, muss geklärt werden. Auch die Möglichkeit von Geoblocking und technischen Mitteln zur Zugangsbeschränkung steht zur Debatte. In der Regierung finden derzeit Diskussionen unter Einbeziehung aller Beteiligten statt.
Gesundheitsministerin Martine Deprez hat eine besorgniserregende Statistik vorgelegt: Zwischen 2020 und 2024 wird sich die Zahl der Personen, die wegen Spielsucht Hilfe suchen, auf 100 pro Jahr fast verdreifachen, wobei die meisten von ihnen Männer sind. Als Reaktion auf diesen Anstieg wurden die Mittel für das Zentrum für exzessive Abhängigkeiten (ZEV) von 220.000 Euro im Jahr 2020 auf 560.000 Euro im Jahr 2024 erhöht.
Trotz des relativ geringen Ausmaßes im Vergleich zu anderen Ländern ist dies eine bedeutende und alarmierende Zahl für Luxemburg. Die Glücksspielsucht selbst bleibt oft im Verborgenen - sowohl für andere als auch für den Einzelnen. Umso wichtiger ist es, dass das Parlament nicht nur über Verbotsmaßnahmen, sondern auch über die Betonung von Prävention und Unterstützung für Süchtige offen diskutiert.





