OGBL: "Luxemburger Frauen arbeiten bis Ende des Jahres kostenlos"

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In Luxemburg, wie in vielen anderen europäischen Ländern, ist das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern keine abstrakte Statistik mehr. Gemäß der offiziellen Lücke von 13,9 % arbeiten Frauen ab dem 17. November bis zum Ende des Jahres "umsonst". Doch hinter dieser symbolischen Grenze verbirgt sich eine systemische und unsichtbare Diskriminierung, die die gesamte Arbeits- und Sozialbiografie von Frauen durchdringt.
Die Ungerechtigkeit beschränkt sich nicht auf die Lohnliste. Sie erstreckt sich auf die Hausarbeit, die Betreuung von Kindern und Angehörigen, die Organisation des Alltags und die psychische Belastung. Frauen leisten - laut OECD - doppelt so häufig unbezahlte Arbeit wie Männer. Sie übernehmen Planung, Pflege, Unterstützung - all das, was in den offiziellen Statistiken selten erfasst wird, aber die Gesellschaft am Laufen hält.
In Luxemburg arbeiten heute 36 % der Frauen in Teilzeit, während es bei den Männern weniger als 8 % sind. Oft nicht aus freien Stücken, sondern weil sie sich um Haushalt, Kinder und ältere Angehörige kümmern müssen. Jede "zu wenig" gearbeitete Stunde ist ein Minus für die Rente, für den beruflichen Aufstieg, für die finanzielle Unabhängigkeit. Das Ergebnis ist eine Rentenlücke von 40 Prozent zwischen Männern und Frauen.
Und genau zu diesem Zeitpunkt diskutiert das Land über Reformen, die sich direkt auf das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Leben auswirken: Überarbeitung des Rentensystems, Verlängerung der Arbeitszeit im Handel, Änderung des Arbeitsrechts. All dies, so betont die Gewerkschaft OGBL, verschärft nur die bereits bestehenden Ungleichheiten - vor allem, wenn man nicht berücksichtigt, wer "außer Sichtweite" bezahlt wird und wie viel.
Die Gleichstellungsabteilung der OGBL startet am 17. November eine Umfrage zur psychischen Arbeitsbelastung und zur Beschäftigung in der Pflege - zwei Aspekte, die nur selten in Berichten auftauchen, aber die Realität von Millionen von Frauen bestimmen.
Sowohl Frauen als auch Männer sind eingeladen, sich an der Umfrage zu beteiligen, denn die Frage der Anerkennung dieser Arbeit betrifft die gesamte Gesellschaftsstruktur und ist nicht nur eine "Frauenfrage".





