Schutz der Würde und der Freiheit der Frau: ein neues Gesetz in Luxemburg
Die luxemburgische Regierung hat einen Gesetzentwurf verabschiedet, der darauf abzielt, frauenfeindliche Praktiken zu bekämpfen und die Rechte von Frauen zu stärken. Das Dokument spiegelt die Umsetzung der wichtigsten Bestimmungen der Koalitionsvereinbarung 2023-2028 wider und enthält wichtige Gesetzesänderungen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Verbot medizinischer Praktiken im Zusammenhang mit der Jungfräulichkeit und der Erleichterung des Zugangs zu Schwangerschaftsabbrüchen.
Der Gesetzentwurf sieht drei wichtige Reformen vor:
Verbot von Jungfräulichkeitstests und der Ausstellung von Zertifikaten
Verbot der Hymenoplastik
Abschaffung der obligatorischen Bedenkzeit für den Schwangerschaftsabbruch
Die folgenden Verordnungen wurden geändert, um diese Initiativen umzusetzen:
Strafgesetzbuch
Strafprozessordnung
Gesetz über Sexualerziehung und Schwangerschaftsabbruch (1978)
Die Ministerin für Gesundheit und sozialen Schutz, Martine Deprez, bezeichnete die Maßnahmen als einen wichtigen Schritt nach vorn: "Das Verbot von Jungfräulichkeitsbescheinigungen und -tests, die Hymenoplastik und die Abschaffung der Bedenkzeit stärken das Recht der Frauen, ohne Rücksicht auf überholte Normen selbst zu entscheiden."
Justizministerin Elisabeth Margue betonte, dass die neue Fassung des Strafgesetzbuches Mädchen und Frauen vor "archaischen Vorstellungen, die ihre körperliche und persönliche Integrität verletzen", schützt. Allerdings sind strengere Strafen vorgesehen, wenn die Opfer minderjährig sind oder die Straftat von Verwandten begangen wird.
Diese Reformen zielen nicht nur darauf ab, Frauen vor sozialem und familiärem Druck zu schützen, sondern auch ihre rechtliche Stellung zu stärken. In einer Gesellschaft, die die Gleichstellung der Geschlechter anstrebt, werden Normen, die auf überholten Vorstellungen von "Ehre" und "Jungfräulichkeit" beruhen, als diskriminierend und entwürdigend angesehen. Die Abschaffung der Bedenkzeit vor einem Schwangerschaftsabbruch zeugt von der Achtung der Autonomie der Frauen und ihrer Fähigkeit, verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen, ohne dass ihnen ein moralischer Rahmen auferlegt wird.