Die Digitalisierung macht den luxemburgischen Gemeinden das Leben schwer

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Immer mehr Gemeinden in Luxemburg verzichten auf Papierdokumente zugunsten von digitalen Dokumenten. In der Gemeinde Differdange sind die Gehaltsabrechnungen der Mitarbeiter ab 2024 nur noch über die Plattform MyGuichet.lu verfügbar. Wie die Verwaltung erklärt, wurde diese Entscheidung aus Gründen der Ökologie und der Praktikabilität getroffen.
Aber nicht alle Arbeitnehmer kommen mit der Umstellung zurecht. "Ich verliere mich auf dieser Website", sagt ein Mitarbeiter, der lieber den vertrauten Papierbeleg erhalten würde. Trotz der Umstellung und der Unterstützung durch die Personalvertretung sind viele der Meinung, dass die Automatisierung zu aggressiv geworden ist.
"Ein falscher Klick und schon ist ein Fehler passiert. Das ist alarmierend für diejenigen, die kaum mit Computern gearbeitet haben", sagt der Mitarbeiter in einem Interview mit L'Essentiel.
Diese Befürchtungen werden von der Bürgerbeauftragten Claudia Monti (Claudia Monti) bestätigt:
"Nicht alle Menschen haben den gleichen Zugang zu digitalen Werkzeugen - manche sprechen die Sprache nicht, manche sind älter, manche haben kein Geld für das Internet". Besonders schwierig sei es in Stresssituationen - zum Beispiel bei der Beantragung eines Mietvertrags.
Monty betont, dass die Digitalisierung das Leben erleichtern und nicht zu einem Hindernis werden sollte. "Der menschliche Kontakt darf nicht abgeschafft werden. Die Anwesenheit im Büro ist oft der effektivste Weg, um Probleme zu lösen.
Sie ist der Ansicht, dass ein einseitiger digitaler Übergang ohne Alternative zu sozialer Diskriminierung führt - insbesondere im öffentlichen Sektor, wo Dienstleistungen für alle zugänglich sein sollten.
Die lokalen Behörden behaupten, dass sie ihr Bestes tun: Sie schulen ihr Personal, stellen Anweisungen bereit und delegieren Mitarbeiter, die ihren Kollegen helfen. Aber das ändert nichts an der Realität: Nicht jeder fühlt sich digital eingebunden, und das verschärft die Ungleichheiten beim Zugang zu Verwaltungsdienstleistungen.
Digitale Plattformen sind die Zukunft, aber wenn eine Person das Gefühl hat, dass sie "mit einem Klick alles kaputt machen kann", ist das nicht mehr Vereinfachung, sondern Stress. Die Frage, ob die Menschen noch das Recht auf Offline-Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen haben werden, wird immer wichtiger.