Luxemburg verstärkt seine Anstrengungen zur Gewährleistung der digitalen Zugänglichkeit
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Die luxemburgische Regierung unternimmt aktive Schritte zur Verbesserung der digitalen Zugänglichkeit für alle Bürgerinnen und Bürger, insbesondere für Menschen mit Behinderungen. Im Rahmen des Gesetzes vom 28. Mai 2019 veröffentlicht der Staatliche Informationsdienst (SIP) alle drei Jahre einen Bericht, um die Zugänglichkeit von öffentlichen Websites und Anwendungen zu überwachen. Der SIP führt außerdem regelmäßig Audits durch, um Probleme zu ermitteln und Verbesserungen zu empfehlen, und es werden Schulungen für Mitarbeiter des öffentlichen Sektors zu diesem Thema organisiert.
Eine der größten Herausforderungen ist nach wie vor die Zugänglichkeit von PDF-Dokumenten. Das SIP hat klare Leitlinien (RAPDF 1) für die Erstellung barrierefreier PDF-Dokumente entwickelt, aber diese Dokumente werden im öffentlichen Sektor immer noch häufig verwendet und entsprechen nicht immer den erforderlichen Standards. Zwischen 2022 und 2024 gingen 18 Beschwerden ein, von denen sich 8 auf PDF-Dokumente bezogen, und fast alle wurden erfolgreich gelöst. In den übrigen Fällen waren die Ursachen der Probleme technischer Natur und sollen im Rahmen der nächsten Technologieaktualisierung behoben werden.
Luxemburg arbeitet auch an der Verbesserung der kognitiven Zugänglichkeit in Übereinstimmung mit der europäischen Norm EN 301 549. Es wird erwartet, dass die nächste Version der Norm neue Kriterien zur Unterstützung der kognitiven Zugänglichkeit enthalten wird. Mehrere Projekte sind bereits in dieser Richtung aktiv:
- Accessilingua - Übersetzung von luxemburgischen Texten in eine leichtere Sprache zum besseren Verständnis.
- ScreenreaderLB - Entwicklung einer luxemburgischen Sprachsynthese, die für Menschen mit Legasthenie oder anderen Leseproblemen nützlich sein wird.
Darüber hinaus organisiert das Centre de la communication accessible à tous (CCAT) Schulungs- und Informationskampagnen, um das Bewusstsein für den Bedarf von Menschen mit Behinderungen an alternativen Kommunikationsmitteln zu schärfen.
Die digitale Zugänglichkeit wird nach und nach in die Bildungsprogramme integriert. Im Brevet de technicien supérieur (BTS) wird das Thema in Kursen zur Website- und Anwendungsentwicklung behandelt. An der Universität Luxemburg wird das Thema Barrierefreiheit im Bachelor-Studiengang Informatik im Modul "Human-Computer Interaction (HCI)" behandelt, das die sozialen Aspekte der Mensch-Computer-Interaktion, einschließlich Datenschutz, Sicherheit und Barrierefreiheit, abdeckt.