Patente auf eine neue Art anmelden: Luxemburg führt eFiling-System ein

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Das Office de la propriété intellectuelle (OPI) des luxemburgischen Wirtschaftsministeriums hat den Start der neuen eFiling-Plattform angekündigt, die das ab 13. März 2025 geltende eOLF mit Wirkung ab 2021 ablöst. Die technische Umstellung wird bis zum 12. Mai 2025 abgeschlossen sein, um einen reibungslosen Übergang für die Nutzer zu gewährleisten.
eFiling ist in die Infrastruktur der Benelux-Patentplattform (BPP) integriert, einem groß angelegten Patentprojekt, das von Belgien, den Niederlanden und Luxemburg gemeinsam durchgeführt wird. Die Plattform deckt den gesamten Lebenszyklus eines Patents ab, von der Anmeldung bis zur Aufrechterhaltung.
Der neue Dienst wurde vom Europäischen Patentamt (OEB) entwickelt und wird bereits in den 18 Mitgliedsländern des Europäischen Patentübereinkommens (CBE) genutzt oder eingeführt. Luxemburg ist nun offiziell Teil dieses Netzes.
Das eFiling-System bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber der bisherigen Lösung.
Erstens ist es jetzt möglich, nicht nur Patentanmeldungen einzureichen, sondern auch ergänzende Schutzzertifikate (CPP) mit Anmeldungen über eFiling zu erteilen - und damit die Palette der Verfahren online zu erweitern.
Zweitens erfordert das neue System nicht mehr die Installation von Software und die Verwendung von Chipkarten, die bisher obligatorisch waren. Stattdessen wird eine bequeme Zwei-Faktor-Authentifizierung (A2F) eingeführt, die den Zugriff auf den Dienst von jedem beliebigen Gerät aus ermöglicht - sei es ein Bürocomputer oder ein Laptop für unterwegs.
Drittens vereinfacht es das Arbeiten aus der Ferne und den mobilen Zugriff erheblich und verbessert gleichzeitig die Informationssicherheit.
Die Umstellung auf eFiling ist nicht nur eine technische Aktualisierung, sondern Teil eines umfassenderen Programms zur Digitalisierung und Harmonisierung des geistigen Eigentums in der EU. Im Januar 2025 verlängerte Luxemburg sein Kooperationsabkommen mit dem OEB bis 2028, um die Qualität der Dienstleistungen zu verbessern, die Verfahren zu harmonisieren und die Wettbewerbsfähigkeit des Patentsystems in der EU zu steigern.
Weitere Prioritäten der Zusammenarbeit sind die Verbesserung der Benelux-Patentplattform und die Stärkung der Rolle der nationalen Ämter durch eine einheitliche Patentschnittstelle.