Wie entwickeln sich die Gas- und Strompreise in Luxemburg?

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Der luxemburgische Minister für Wirtschaft, KMU, Energie und Tourismus, Lex Delles, hat eine detaillierte Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Mars Di Bartolomeo und Georges Engel zu den steigenden Energiepreisen und der aktuellen Versorgungslage gegeben.
Laut ENTSOG, dem Verband, der für die Analyse der Nachhaltigkeit der Gasversorgung in Europa zuständig ist, besteht für den Winter 2024/2025 kein Risiko einer Unterbrechung. Die Speicher werden im Voraus gefüllt, und die EU-Länder sind verpflichtet, bis zum 1. November eines jeden Jahres mindestens 90 % ihrer Gasreserven vorrätig zu haben. In Luxemburg gibt es eine Vorschrift: Die Gasversorger sind verpflichtet, 15 % ihrer durchschnittlichen Jahresvorräte in unterirdischen Speichern in der EU zu lagern.
Da Luxemburg zum gemeinsamen Gasgebiet mit Belgien gehört und über den Flüssiggasterminal in Zeebrügge beliefert wird, bleibt das Land gut in das europäische Energiesystem integriert.
Trotz des Rückgangs der Marktgaspreise zu Beginn des Jahres 2024 werden die Verbraucher im Jahr 2025 wieder mehr bezahlen. Dies ist auf die Erhöhung der Netztarife zurückzuführen: Ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 2.500 m³ wird rund 300 € mehr zahlen als 2024, was einem Anstieg von 4-5 % gegenüber den beiden Vorjahren entspricht.
Die Lage bei Heizöl bleibt volatil: Der Preis hängt von den internationalen Rohölpreisen, Währungsschwankungen, saisonalen Schwankungen sowie von den Lagerbeständen und der Raffineriekapazität in der Region ab. Das derzeitige Preisniveau für Heizöl ist nach wie vor hoch, aber es gab in der Vergangenheit auch schon Phasen mit ähnlichen Werten.
Nach Schätzungen des Ministeriums sind Wärmepumpen nach wie vor kostengünstiger als Gasheizungen. Für ein Privathaus können die jährlichen Einsparungen zwischen 400 und 700 Euro betragen. Allerdings werden Sie 2025 auch mehr für Strom bezahlen müssen: Bei einem gut isolierten Haus mit Wärmepumpe (Verbrauch von etwa 7.000 kWh pro Jahr) werden die Mehrkosten gegenüber 2024 etwa 400 Euro betragen, bei einem schlecht isolierten Haus bis zu 800 Euro.
Das Ministerium betont, dass vor dem Einbau einer Wärmepumpe die Wärmedämmung modernisiert werden muss, insbesondere bei älteren Häusern. Nur so kann die Effizienz des neuen Heizsystems maximiert werden.