Der Anteil des Recyclings von Haushaltsabfällen in der EU erreicht im Jahr 2023 48,2 Prozent

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Das elfte UN-Ziel für nachhaltige Entwicklung (SDG 11) - "nachhaltige Städte und menschliche Siedlungen" - zielt darauf ab, die menschliche Umwelt sicherer, integrativer und grüner zu machen. Das bedeutet Zugang zu Wohnraum, Verkehr, Energie, öffentlichen Räumen und sauberer Luft für alle, unabhängig vom sozialen Status.
Eurostat verfolgt die Fortschritte der EU in diesem Bereich anhand einer Reihe von Indikatoren. Einer der wichtigsten ist der Grad der Wiederverwertung von Siedlungsabfällen, d. h. alles, was Haushalte und kleine Unternehmen wegwerfen, von Lebensmittelresten bis zu Verpackungen. Dieser Indikator ist nicht nur ein wichtiger Gradmesser für das Umweltbewusstsein, sondern auch ein Indikator dafür, inwieweit sich die Städte an die Grundsätze der Kreislaufwirtschaft anpassen.
Im Jahr 2023 erreicht der Recyclinganteil in der EU 48,2 Prozent und ist damit etwas höher als 2018 (46,4 Prozent) und deutlich höher als 2008, als er nur 36,6 Prozent betrug. Trotz des Gesamtanstiegs ist jedoch ein gewisser Rückschritt gegenüber dem Spitzenwert von 49,9 % im Jahr 2021 zu verzeichnen. Dies zeigt, dass der Fortschritt nicht linear verläuft und das Recyclingsystem kontinuierliche Aufmerksamkeit und Verbesserungen erfordert.
Die EU hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 mindestens 60 Prozent der Haushaltsabfälle zu recyceln. Um dieses Ziel zu erreichen, sind nicht nur technische Lösungen erforderlich, sondern auch Veränderungen in der alltäglichen Konsumkultur: Abfallverringerung, getrennte Sammlung, bewusster Konsum und Beteiligung der Bürger selbst.
Es ist wichtig zu erkennen, dass es bei SDG 11 nicht nur um Abfall geht. Es ist ein viel breiteres Konzept, das die Entwicklung des öffentlichen Verkehrs, nachhaltige Stadtplanung, Grünflächen, die Verringerung der Luftverschmutzung und die Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden umfasst. Recycling ist nur einer der Indikatoren, aber er spiegelt viele Dinge wider: das Niveau der Infrastrukturentwicklung, die Verfügbarkeit von Umweltlösungen für die Bürger und die Beteiligung der lokalen Behörden.