Japan kämpft gegen einen massiven Waldbrand

Casey Horner, Unsplash
Der größte Waldbrand in Japan seit 50 Jahren ist ausgebrochen und hat in der Nähe der nördlichen Stadt Ofunato 2.600 Hektar Wald verschlungen. Die Katastrophe hat bereits ein Todesopfer gefordert, etwa 80 Gebäude beschädigt und die örtlichen Behörden gezwungen, fast 4.000 Menschen zu evakuieren. Das Feuer brach vor fünf Tagen aus, und seine Ausbreitung wurde durch eine Rekorddürre beschleunigt: Im Februar fielen in dem Gebiet nur 2,5 mm Niederschlag, so wenig wie seit 1967 nicht mehr.
Feuerwehreinheiten aus ganz Japan - etwa 2.000 Personen, darunter auch Teams aus Tokio - bekämpfen das Feuer sowohl aus der Luft als auch am Boden. Hubschrauber der Armee und der Feuerwehren werfen Wasser ab, aber es gibt noch keine Anzeichen dafür, dass die Situation unter Kontrolle ist. Außerdem könnten die erwarteten Schneefälle und Regenfälle die Einsätze aus der Luft erschweren.
Das Feuer war das größte seit 1975, als 2 700 Hektar in der Region Kushiro auf der Insel Hokkaido brannten. Er brach inmitten extremer Hitze und Trockenheit aus, was auf die Auswirkungen des Klimawandels zurückgeführt wird. In den letzten Jahren verzeichnete Japan anormale Wetterphänomene: Im Jahr 2023 erlebte das Land den heißesten Sommer in der Geschichte der Wetteraufzeichnungen.
Die Zahl der Waldbrände in Japan ist seit den 1970er Jahren zurückgegangen, aber im Jahr 2023 gab es etwa 1 300 Fälle. Am häufigsten treten sie zwischen Februar und April auf, wenn die Luft besonders trocken ist und der Wind die Ausbreitung des Feuers begünstigt.
Das Feuer hat auch die Wirtschaft der Region in Mitleidenschaft gezogen: Die Zementfabrik Taiheiyo hat ihren Betrieb eingestellt, da ihr Gelände zur Evakuierungszone erklärt wurde. Die Süßwarenfabrik Saitoseika in Ofunato warnte ebenfalls vor einer möglichen Schließung.
Inmitten der Brände erhielt die Region Unterstützung von dem berühmten japanischen Baseballspieler Roki Sasaki, der kürzlich bei den Los Angeles Dodgers unterschrieben hat. Er spendete 10 Millionen Yen (67.000 $) und schickte 500 Sets Bettwäsche, um den Opfern zu helfen. Sasaki ist selbst in dem Gebiet aufgewachsen und hat seine Familie bei dem verheerenden Tsunami 2011 verloren.
Trotz der aktiven Arbeit der Rettungsdienste breitet sich das Feuer weiter aus. Die Behörden und Meteorologen beobachten die Wetterbedingungen: Niederschläge könnten entweder die Bekämpfung des Feuers unterstützen oder die Löscharbeiten erschweren. Die evakuierten Bewohner konnten noch nicht nach Hause zurückkehren, und das Ausmaß der Schäden muss noch ermittelt werden.