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Luxtoday

Luxemburger Autofahrer ignorieren die Gefahr für Leib und Leben

Zuletzt aktualisiert
27.08.25
Airbag malfunction in Luxembourg

Nebular, Unsplash

In den letzten zehn Jahren ist der Name Takata zum Symbol für eine der größten und tragischsten Sicherheitsgeschichten in der Automobilindustrie aller Zeiten geworden. Und trotz jahrelanger weltweiter Rückrufe und Millionen von Briefen bleibt die Bedrohung bestehen - selbst in einem hoch organisierten Staat wie Luxemburg.

Nach Angaben des luxemburgischen Wirtschaftsministers Lex Delles haben rund 200 Besitzer von Citroën C3 und DS3 noch nicht auf ein kostenloses Angebot zum Austausch der potenziell tödlichen Takata-Airbags reagiert. Diese Autos befinden sich in einer aktiven Risikozone: Die Vorrichtungen könnten bei einem Unfall explodieren und den Fahrer und die Insassen durch Metallsplitter verletzen oder töten.

Ein tragischer Unfall in der Nähe von Reims im Juni verdeutlichte die Gefahr. Eine Frau, die einen Citroën C3 fuhr, wurde nicht durch den Aufprall selbst getötet, sondern durch die Explosion eines Takata-Airbags, der Metallsplitter in den Fahrgastraum schleuderte. Nach diesem Vorfall gab Citroën einen "Stop Drive"-Hinweis heraus, in dem die Besitzer aufgefordert wurden, solche Fahrzeuge sofort zu stoppen.

Im Mittelpunkt des Skandals steht Ammoniumnitrat, das von Takata als Gasgenerator verwendet wird. Dieselbe Chemikalie wird auch bei der Herstellung von Sprengstoff verwendet. Bei großer Hitze und Feuchtigkeit wird sie mit der Zeit instabil. Das Kissen kann bei der geringsten Kollision explodieren und zu einer Verletzungsquelle statt zu einem Schutzmittel werden.

Takata-Kissen wurden in Autos fast aller großen Weltmarken eingebaut - von Honda und Toyota bis hin zu BMW, Ferrari und Tesla. Zwischen 2000 und 2015 wurden Dutzende Millionen solcher Vorrichtungen hergestellt. Im Jahr 2014 tauchten die ersten Berichte über tödliche Zwischenfälle auf, und seitdem gab es weltweit mehr als 100 Millionen Rückrufe. Dennoch bleibt das Problem aktuell.

In Luxemburg beaufsichtigt das Institut für Normung, Akkreditierung, Sicherheit und Qualität von Produkten und Dienstleistungen (Ilnas) den Automobilsektor. Seit 2017 hat Ilnas mehr als 23.000 Briefe an Besitzer von Autos verschickt, die einem Rückruf unterliegen. Allein im Jahr 2025 wurden nach Angaben von Ende Februar 1.118 Bescheide verschickt. Diejenigen, die bis Juni nicht reagierten, erhielten im Rahmen der Stop-Drive-Kampagne ein zweites Schreiben - 351 an der Zahl.

Das Paradoxe ist, dass es bei dem Rückruf nicht um ein abstraktes Problem mit der Software oder dem Kraftstoffsystem geht, sondern um die Gefahr einer tödlichen Explosion im Inneren des Fahrzeugs. Dennoch ignoriert ein Teil der Autobesitzer selbst sekundäre und tertiäre Warnungen. Laut Delles wird Ilnas weiterhin Briefe verschicken, um die Gefahr zu beseitigen.

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27.08.25

Fotos aus diesen Quellen: Nebular, Unsplash

Autoren: Alex Mort