2019-2024: Die fünf Jahre, die Luxemburgs Gewerkschaften verändert haben
Von 2019 bis 2024 hat der luxemburgische Finanzsektor einen bedeutenden Wandel durchlaufen. Im Zentrum dieser Veränderungen stand die Gewerkschaft OGBL, die historische Tarifverträge im Versicherungs- und Bankensektor erzielte. Diese in den Jahren 2021 und 2024 unterzeichneten Verträge haben nicht nur die sozialen Garantien gestärkt, sondern auch die Gehälter der Mitarbeiter erhöht und sind ein leuchtendes Beispiel für eine wirksame Gewerkschaftsarbeit in einem Kontext des schnellen Wandels.
Ein Wendepunkt war die Schwächung des Monopols der Aleba, einer Gewerkschaft, die den Sektor lange Zeit dominiert hatte, aber wegen ihrer Loyalität gegenüber den Arbeitgebern in der Kritik stand. Der Verlust der absoluten Mehrheit der Aleba in den Jahren 2019 und 2024 sowie die von der OGBL eingeleiteten Gerichtsverfahren zu ihrer Repräsentativität haben den Weg für einen integrativeren und ausgewogeneren sozialen Dialog geebnet.
Schlüsselfiguren der OGBL wie Véronique Eischen und Serge Shimoff spielten in diesem Prozess eine besondere Rolle. Véronique Eischen, die als "Rote Königin" bekannt ist, war mehr als 25 Jahre lang Leiterin des Finanzbereichs der OGBL. Ihre unnachgiebige Verhandlungsposition, die auch die Repräsentativität der Aleba in Frage stellte, war die Grundlage für die Siege der Gewerkschaft. Shimoff, der sich durch Pragmatismus und effektive Führung auszeichnete, arbeitete mit Eischen zusammen, um wichtige Initiativen wie die Verbesserung der Arbeitsbedingungen bei der BIL zu fördern.
Ihre Partnerschaft hat die Kraft der Einheit unter Beweis gestellt: Komplexe Herausforderungen wurden durch gemeinsame Arbeit und strategische Visionen gemeistert.
Im Jahr 2022 begann ein Generationswechsel an der Spitze der Gewerkschaft. Die neue Führung, zu der Sylvie Reuter und Francis Capitani gehören, setzt die Tradition erfolgreich fort, den Schwerpunkt auf die Arbeitnehmerrechte zu legen und innovative Ansätze einzuführen. Die geschlechtliche und berufliche Vielfalt der neuen Führung, zu der auch Vertreter der größten luxemburgischen Finanzinstitute gehören, unterstreicht die strategische Ausrichtung der OGBL auf Inklusion und Nachhaltigkeit.
Der luxemburgische Finanzsektor steht vor globalen Herausforderungen wie der Digitalisierung, den Umweltanforderungen und dem Wandel der Arbeitswelt. Die OGBL stellt sich auf diese Veränderungen ein, indem sie flexible und strategische Ansätze verfolgt. Die wachsende Zahl der Mitglieder und der zunehmende Umfang der Aktivitäten haben jedoch gezeigt, dass die internen Ressourcen verstärkt werden müssen.