Neuer Tarifvertrag bei Worldline: Was ändert sich für die Arbeitnehmer?

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Die Gewerkschaften OGBL und LCGB, die die Beschäftigten von Worldline Financial Services (Europe) S.A. und Worldline Europe S.A. vertreten, haben am 10. Juni 2025 einen neuen Tarifvertrag (CCT) unterzeichnet, von dem rund 250 Beschäftigte betroffen sind. Die Vereinbarung tritt rückwirkend zum 1. Januar 2025 in Kraft und bleibt bis zum 31. Dezember 2026 gültig.
Das Dokument deckt sowohl qualitative als auch quantitative Aspekte der Arbeitsbedingungen ab und spiegelt die aktuellen Herausforderungen und die Anpassung an die neue Arbeitsrealität wider.
Qualitative Veränderungen:
- Das Recht auf Unterbrechung der Verbindung (droit à la déconnexion) wurde gestärkt - die Arbeitnehmer sind nun besser vor der Verpflichtung geschützt, außerhalb der Arbeitszeit auf Abruf bereitzustehen.
- Die Fernarbeit ist in Übereinstimmung mit den Rechtsvorschriften formell integriert.
- Der flexible Zeitplan hat eine zusätzliche Erweiterung erfahren: Die feste Zeitspanne am Morgen reicht nun von 6:45 bis 9:30 Uhr, was mehr Freiheit bei der Planung des Arbeitsbeginns bietet.
- Die Disziplinarmaßnahmen wurden gelockert und die formellen Verwarnungen auf zwei Jahre begrenzt.
- Fortbildung und Entwicklung: Die Fortbildung und Entwicklung des Personals wird stärker in den Mittelpunkt gerückt.
- Auch andere Bestimmungen des geltenden GZT wurden präzisiert und verbessert, so dass das Dokument transparenter und aktueller geworden ist.
Die Gehaltserhöhungen sind in Stufen vorgesehen:
- Im Jahr 2025: +0,6% linearer Aufschlag
- 2026: weitere +0,6 Prozent linearer Aufschlag
Diese Änderungen gelten jedoch nur für Arbeitnehmer der GZT-Klassifizierungsgruppen 1 bis 4.
Nach Angaben beider Parteien fanden die Verhandlungen in einer konstruktiven und ruhigen Atmosphäre statt, was der Schlüssel zu einer ausgewogenen Einigung war. Die neue Vereinbarung spiegelt nicht nur moderne Trends wider, sondern auch die Bereitschaft des Arbeitgebers und der Gewerkschaften, im Interesse besserer Arbeitsbedingungen und der Achtung der Arbeitnehmerrechte einen Dialog zu führen.