In Luxemburg wurde eine Petition zur Popularisierung der luxemburgischen Sprache gestartet

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In einem Land, in dem drei Sprachen Amtssprache sind und Englisch immer mehr an Bedeutung gewinnt, droht das Luxemburgische nicht nur seine Priorität, sondern auch seine Schriftform zu verlieren. Der Verfasser einer neuen Petition mit der Nummer 3836, Aleks Jevdokimov, ist da anderer Meinung. In dem Dokument fordert er, dass Luxemburgisch als Pflichtfach in der Schule eingeführt wird, mit einem klaren Programm, das Grammatik, Rechtschreibung und Schriftentwicklung umfasst.
Wie der Initiator betont, ist die Sprache heute zwar in der mündlichen Alltagskommunikation weit verbreitet, in der schriftlichen Form jedoch selbst bei Schulkindern noch kaum erlernt. Viele Menschen können zwar Luxemburgisch sprechen, aber nicht richtig schreiben. Dies führt dazu, dass die Sprache als "minderwertig" oder "unvollkommen" wahrgenommen wird, was ihre Verdrängung durch andere Sprachen, vor allem im schriftlichen Bereich und im Bildungswesen, noch verschärft.
In dem Dokument werden gleich vier Schlüsselmaßnahmen vorgeschlagen:
- Einführung des Pflichtfachs "Luxemburgisch: Schrift und Grammatik" sowohl im Primar- als auch im Sekundarbereich.
- Beginn der Lehrerausbildung mit Schwerpunkt auf der Didaktik des Luxemburgischen und seiner normalisierten Rechtschreibung.
- Entwicklung und Einführung moderner Lehrbücher und Handbücher, die an ein mehrsprachiges Bildungsumfeld angepasst sind.
- Einführung offizieller Sprachprüfungen nach dem Vorbild des DELF (Französisch) oder des Goethe-Zertifikats (Deutsch), damit die Schüler ihre Kenntnisse in der Landessprache nachweisen können.
In der Petition wird betont, dass die Fähigkeit, Luxemburgisch zu schreiben und zu lesen, nicht nur eine Frage der Kultur, sondern auch des Selbstbewusstseins und des Zugehörigkeitsgefühls ist. In einem mehrsprachigen Land wird die Beherrschung der Landessprache zu einem verbindenden Element und nicht zu einem Faktor der Ausgrenzung.
Die Formulierung des Aufrufs respektiert die Mehrsprachigkeit des Landes, weist aber gleichzeitig nachdrücklich auf die Gefahr hin, dass die schriftliche Tradition des Luxemburgischen verschwindet. Wie der Autor betont: "Die Landessprache ist, wenn sie gut gelehrt wird, kein Instrument der Spaltung, sondern ein Symbol des Respekts und der Einheit".





