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Luxemburg schränkt Smartphones in Lycées ein: eine neue Phase der Screen-Life-Balance-Strategie

Zuletzt aktualisiert
19.05.25
Smartphones in schools of Luxembourg

Getty Images

Nachdem das Verbot von Smartphones in Grundschulen und Horten am 22. April in Kraft getreten ist, hat das luxemburgische Bildungsministerium neue Maßnahmen für die Lycées des Landes angekündigt. Sie werden ab dem 2. Juni 2025 in Kraft treten, gleich nach den Schulferien am Dreifaltigkeitstag.

Bildungsminister Claude Meisch stellte die Änderungen im Rahmen einer groß angelegten Screen-Life-Balance-Kampagne vor, die auf den Schutz der psychischen Gesundheit und die Verbesserung des Lernumfelds abzielt. Die Auswirkungen von übermäßiger Bildschirmzeit auf Kinder und Jugendliche sind bereits unbestreitbar: Konzentrationsschwäche, Angstzustände, Schlafprobleme, schlechte schulische Leistungen.

Gemäß den neuen Vorschriften hat sich jedes Lyzeum für eine von drei Stufen von Smartphone-Beschränkungen entschieden, die mit Lehrern, Schülern und Eltern vereinbart wurden. Alle 38 Lyzeen müssen mindestens eine Regel umsetzen: Smartphones müssen während des Unterrichts physisch von den Schülern getrennt sein. Sechs Lyzeen beschränkten sich auf diese Grundstufe.

Die meisten Einrichtungen (27 von 38) gingen noch weiter - sie verboten die Nutzung von Smartphones auch in Kantinen, Bibliotheken, Sälen und anderen Bereichen außerhalb des Unterrichts sowie zu bestimmten Tageszeiten. Fünf Lyzeen schließlich haben die strengste Form gewählt: die vollständige Isolierung der Telefone während des gesamten Schultages. Die Geräte werden morgens abgegeben und abends zurückgegeben.

Wi-Fi erst ab 15 Jahren, iPads nach Alter und Modell

Am 2. Juni treten auch neue technische Maßnahmen in Kraft:

  • Der Zugang zum Wi-Fi eduroam ist nur für Schüler ab 15 Jahren erlaubt;
  • Filter und Schutzmaßnahmen gegen ungeeignete Inhalte in Schulnetzen werden verstärkt.

Was die iPads betrifft, so bleiben die Geräte Teil des Bildungsumfelds, aber der Zugang zu ihnen wird nun altersgerecht sein. In den unteren Klassenstufen werden iShare und iClass eingeführt - Modelle, die eine kollektive und begrenzte beaufsichtigte Nutzung vorsehen. In den oberen Klassenstufen erfolgt der individuelle Zugang über das myDevice-System, jedoch mit flexibleren Einstellungen.

Das alte One2One-Format, bei dem jeder Schüler unabhängig von der Klassenstufe ein Tablet erhielt, wird mit Beginn des nächsten Schuljahres abgeschafft.

Digitale Mündigkeit statt digitaler Abhängigkeit

Der Hauptgedanke der Reform ist nicht, die Technologie zu verbieten, sondern den bewussten Umgang mit ihr zu lehren. Das Ministerium spricht von einem "Übergang zur digitalen Mündigkeit": Kinder sollten nicht nur wissen, wie man mit Geräten umgeht, sondern auch deren Auswirkungen, Grenzen und Risiken verstehen. Dies ist vor allem im Zusammenhang mit sozialen Netzwerken, Algorithmen und der Online-Sucht von Teenagern von Bedeutung.

Bei der Screen-Life-Balance-Kampagne geht es sowohl um Regulierung als auch um einen kulturellen Wandel. Die Unterstützung durch Lehrer, Eltern und die Schüler selbst ist ein Schlüsselelement. Wie Minister Meisch betont, "sollte das Smartphone nicht den Rhythmus des Lebens eines Teenagers diktieren, die Schule sollte ein Raum der Aufmerksamkeit, der Kommunikation und des persönlichen Wachstums bleiben".

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19.05.25

Fotos aus diesen Quellen: Getty Images

Autoren: Alex Mort

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