Die luxemburgischen Ärzte haben eine Demarche gegen das Gesundheitssystem gestartet

Getty Images
Die luxemburgische Vereinigung der Ärzte und Zahnärzte (AMMD) hat der Nationalen Krankenkasse (CNS) offiziell die Kündigung ihres Abkommens mitgeteilt. Die Entscheidung, die am 8. Oktober in Kraft getreten ist, bezeichnete die AMMD als "historischen Schritt" und als Symbol des Widerstands gegen ein veraltetes System, in dem die Gesundheitsversorgung nicht mehr den Herausforderungen der modernen Medizin entspreche.
Der Vertrag, den die AMMD zerreißt, hat viele Jahre lang die Spielregeln zwischen Ärzten und ZNS bestimmt - von der Vergütungsstruktur bis zur Verfahrenskontrolle. Aber, wie die Pressemitteilung betont, ist die Geduld der Ärzte am Ende: unter den derzeitigen Bedingungen ist es ihrer Meinung nach unmöglich, eine qualitativ hochwertige und zeitnahe medizinische Versorgung zu gewährleisten. Im Mittelpunkt der Kritik stehen die schwerfälligen Verfahren, die auferlegten Verpflichtungen und die mangelnde Flexibilität bei der Preisgestaltung.
Die Ärzte wollen radikale Änderungen: Sie fordern, dass das System der automatischen und verbindlichen Verträge durch so genannte "selektive" Verträge ersetzt wird, d. h. durch Verträge, deren Bedingungen individuell ausgehandelt werden und den tatsächlichen Bedürfnissen der Fachleute entsprechen. Ein weiterer zentraler Punkt ist die Autonomie bei der Abrechnung, insbesondere in einem Kontext, in dem das CNS bestimmt, wie viel von den Kosten eines Verfahrens im Voraus gedeckt wird.
Die AMMD unterstreicht jedoch, dass diese Demarche keine Verweigerung des Dialogs ist, sondern ein Versuch, das System neu zu starten. Die Ärzte sind bereit, "konstruktiv" mit der Regierung und der CNS zusammenzuarbeiten, aber nur, wenn ein neues, flexibleres Abkommen geschlossen wird, das den heutigen Realitäten entspricht.
Hintergrund dieser Krise ist die zunehmend angespannte Atmosphäre in den europäischen Gesundheitssystemen, die von Personalknappheit bis zu wachsenden Wartelisten und Druck auf die Ärzte reicht. Luxemburg ist trotz seiner bescheidenen Größe und seines hohen Lebensstandards keine Ausnahme. Die Aufkündigung der Vereinbarung zwischen AMMD und CNS ist nicht nur eine verwaltungstechnische Geste, sondern ein Symptom für tiefgreifende Probleme, die sich in den Beziehungen zwischen dem Staat und der Ärzteschaft angesammelt haben.





