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Luxemburg bereitet sich auf das mögliche Auftreten der Afrikanischen Schweinepest vor

Zuletzt aktualisiert
04.03.25
Pigs in Luxembourg, PPA

Josh Hild, Unsplash

Die Bedrohung durch die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist nicht weit von den Grenzen Luxemburgs entfernt. Im benachbarten Deutschland wurde das Virus bereits in Hessen nachgewiesen, was die Behörden des Großherzogtums zu einer Sofortmaßnahme veranlasste. Die Ministerin für Landwirtschaft, Ernährung und Wein, Martine Hansen, und der Minister für Umwelt, Klima und Biodiversität, Serge Wilmes, haben eine spezielle Taskforce PPA einberufen, um einen Aktionsplan für den Fall zu entwickeln, dass das Virus in das Land gelangt.

An der Diskussion nahmen Vertreter verschiedener Behörden und Organisationen teil: die luxemburgische Veterinär- und Lebensmittelbehörde (ALVA), das Hohe Kommissariat für Nationalen Schutz, die Natur- und Forstverwaltung, der Straßendienst, private Tierärzte, der Verband der Jäger von Saint-Hubert und sogar das Rettungsteam des Feuerwehr- und Rettungskorps des Großherzogtums. Das Hauptziel besteht darin, die Ausbreitung des Virus zu verhindern, das nicht nur durch direkten Kontakt zwischen Tieren, sondern auch durch kontaminierte Lebensmittel und Abfälle übertragen wird.

Eine der wichtigsten Entscheidungen war die Verlängerung der Prämie für den Abschuss junger Wildschweine. Bis zum 31. März 2026 erhalten Jägerinnen und Jäger 50 Euro für jedes erlegte Wildschwein. Dies soll dazu beitragen, die Population der Wildschweine zu reduzieren, die die Hauptüberträger des Virus sind. Die Behörden erwägen auch eine Anpassung der Jagdzeiten, um die Population besser kontrollieren zu können.

Darüber hinaus werden in Luxemburg demnächst zwei neue Sammelstellen für Kadaver infizierter Tiere in Niederfeulen und Marnach eröffnet. Damit können potenzielle Infektionsquellen schnell aus der Natur entfernt werden.

Luxemburg bereitet sich bereits auf einen möglichen Ausbruch vor: Es wurden bereits 30 Kilometer Elektrozäune gekauft, die bei einem ersten Fall von PPA sofort um das Ausbruchsgebiet herum aufgestellt werden können. Damit soll die Wanderung infizierter Tiere verhindert und die Ausbreitung des Virus begrenzt werden.

Eine weitere wichtige Maßnahme ist die Ausbildung von Hunden für die Suche nach toten Wildschweinen. Die sich zersetzenden Kadaver sind das Hauptreservoir des Virus, das monatelang in der Umwelt überdauern kann. Ausgebildete Hunde können helfen, infizierte Überreste schneller zu finden und zu entfernen.

Parallel zu den praktischen Maßnahmen hat die ALVA eine umfassende Informationskampagne gestartet. Durch Fachartikel, Broschüren, Konferenzen und Schulungen warnen die Behörden Transporteure, Jäger, internationale Reisende und Saisonarbeiter vor den Infektionsrisiken.

Eine der größten Bedrohungen sind kontaminierte Lebensmittel, die in Wäldern und an Straßenrändern weggeworfen werden. Wildschweine fressen häufig Lebensmittelabfälle, und das Virus kann in gepökeltem Fleisch, Wurst und anderen Produkten monatelang überleben. Die Behörden weisen daher besonders auf die Bedeutung einer ordnungsgemäßen Entsorgung von Lebensmittelabfällen hin.

Bisher sind in Luxemburg keine Fälle von Afrikanischer Schweinepest gemeldet worden, aber die Behörden verlangen strenge Biosicherheitsmaßnahmen. Der Zugang zu den Schweinezuchtbetrieben ist weiterhin eingeschränkt - nur befugte Personen dürfen sie betreten und müssen strenge Hygieneprotokolle einhalten.

Jeder Wildschweinkadaver, der im Wald gefunden wird, sollte sofort der ALVA (Tel.: 247-82539) gemeldet werden, damit Spezialisten umgehend Laboranalysen durchführen und gegebenenfalls Notfallmaßnahmen einleiten können.

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Zuletzt aktualisiert
04.03.25

Quelle: gouvernement.lu

Fotos aus diesen Quellen: Josh Hild, Unsplash

Autoren: Aleksandr