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Europa bereitet sich auf den Start eines neuen Satelliten vor

Zuletzt aktualisiert
21.02.25
New satelite to track european climate

Diana Parkhouse, Unsplash

Sentinel-4, Europas erste geostationäre Mission zur Überwachung der Luftqualität, wird 2025 als Teil des Copernicus-Programms gestartet. Der Satellit wird stündlich hochauflösende Daten zu den Konzentrationen wichtiger Schadstoffe wie Ozon (O₃), Stickstoffdioxid (NO₂), Formaldehyd (HCHO) und Schwefeldioxid (SO₂) liefern. Dies wird ein bedeutender Fortschritt bei der Verfolgung der Atmosphäre und der Emissionsvorhersage sein und die EU-Umweltpolitik sowie Maßnahmen zur Verringerung der Risiken für die öffentliche Gesundheit unterstützen.

Die Luftverschmutzung ist nach wie vor eines der drängendsten ökologischen und gesellschaftlichen Probleme in Europa. Nach Angaben der WHO verursacht sie jedes Jahr etwa 600 000 vorzeitige Todesfälle in Europa. In Großstädten wie Mailand überschreiten die PM10-Werte häufig die sicheren Grenzwerte, so dass die Bewohner gezwungen sind, Masken zu tragen. Auch in Osteuropa werden die Schadstoffgrenzwerte regelmäßig überschritten, was zu öffentlichen Protesten führt. Zu den wichtigsten Verschmutzungsquellen gehören der Verkehr, Industrieemissionen und die Verbrennung fossiler Brennstoffe. Natürliche Faktoren wie Sandstürme und Waldbrände verschlimmern die Situation ebenfalls, indem sie Feinstaub und Rauch in die Atmosphäre bringen.

Im Gegensatz zu früheren Satelliten wird Sentinel-4 geostationär sein, so dass er die Daten stündlich während der Tageslichtstunden in ganz Europa aktualisieren kann. Dies gewährleistet eine kontinuierliche Überwachung der tageszeitlichen Veränderungen der Luftqualität, einschließlich Emissionsspitzen zu Spitzenzeiten, Industrieemissionen und des grenzüberschreitenden Transports von Schadstoffen.

Der Satellit wird auf dem MTG-S (Meteosat Third Generation - Sounder) basieren und mit einem UVN-Spektrometer (Ultraviolett, sichtbar, nahes Infrarot) ausgestattet sein, das Ozon, Stickstoffdioxid, Formaldehyd, Schwefeldioxid und Aerosole mit hoher Genauigkeit messen kann. Sentinel-4 wird mit dem Infrared Sounder (IRS) zusammenarbeiten, um eine synchrone Überwachung von meteorologischen und atmosphärischen Daten zu ermöglichen.

Die meisten derzeitigen Luftqualitätsüberwachungssysteme in Europa stützen sich auf Bodenstationen und Satelliten in der Erdumlaufbahn, die nur wenige Bilder pro Tag liefern. Dies macht es schwierig, sich schnell verändernde Phänomene wie Emissionsspitzen oder grenzüberschreitende Verschmutzung zu verfolgen.

Sentinel-4 wird stündliche Aktualisierungen in Echtzeit liefern, die eine schnelle Reaktion auf Verschmutzungsspitzen ermöglichen und die Öffentlichkeit rechtzeitig über eine Verschlechterung der Luftqualität informieren. Das System wird auch bei der Entscheidungsfindung in den Bereichen Stadtplanung, Verkehrsmanagement und Kontrolle von Industrieemissionen helfen.

Sentinel-4 wird ein wichtiges Instrument zur Unterstützung der europäischen Politik zur Verringerung der Luftqualität und der Verschmutzung sein. Die EU-Luftrichtlinie legt rechtsverbindliche Grenzwerte für Schadstoffe wie Stickstoffdioxid (NO₂), Schwefeldioxid (SO₂) und Feinstaub (PM10, PM2,5) fest. Die Überwachung der Einhaltung dieser Normen bleibt jedoch eine Herausforderung, insbesondere in Regionen mit hoher Industrialisierung und starkem Verkehr.

Sentinel-4 wird eine kontinuierliche und standardisierte Datenverfolgung ermöglichen, um Verschmutzungsschwerpunkte zu ermitteln, die Vorhersagegenauigkeit zu verbessern und rechtzeitig Maßnahmen zur Emissionsreduzierung zu ergreifen. Der Satellit wird auch den Zero Pollution Action Plan unterstützen, der darauf abzielt, die durch Umweltverschmutzung verursachten Todesfälle bis 2030 um 55 Prozent zu reduzieren.

Der Start von Sentinel-4 ist für den Sommer 2025 geplant. Der Satellit wird in Verbindung mit MTG-S (Meteosat Third Generation - Sounder) arbeiten, um eine synchronisierte Überwachung atmosphärischer und meteorologischer Daten zu ermöglichen. Nach dem Start wird der Satellit stündliche Daten über die Luftverschmutzung in Europa liefern und so zu einer besseren Umweltpolitik und zum Schutz der öffentlichen Gesundheit beitragen.

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Zuletzt aktualisiert
21.02.25

Fotos aus diesen Quellen: Diana Parkhouse, Unsplash

Autoren: Aleksandr