Kanada in Flammen: Ein luxemburgischer Pilot kämpft gegen die Waldbrände

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Die Waldbrände in Kanada im Jahr 2025 gehören zu den zerstörerischsten der letzten Jahre. Mehr als 2,2 Millionen Hektar Wald wurden zerstört und mehr als 30.000 Menschen aus ihren Häusern vertrieben. Besonders schlimm ist die Lage in den westlichen Provinzen Saskatchewan und Ontario, wo die Feuerwehrteams vor Ort auf präzise und schnelle Luftunterstützung angewiesen sind.
Einer dieser Luftretter ist Kim Wickler, ein Hubschrauberpilot aus Luxemburg, der in Quebec ausgebildet wurde und sich nun in seinem vierten Jahr in Kanada als Berufspilot befindet. Derzeit ist er in Kenora im Westen Ontarios stationiert, wo er an Brandbekämpfungseinsätzen beteiligt ist und sowohl Überläufe als auch Aufklärungsflüge mit Infrarotkameras durchführt.
Bei Einsätzen in Saskatchewan verwendet Wikler den so genannten Bambi-Eimer, einen unter dem Hubschrauber hängenden Wassertank, mit dem er das Wasser direkt auf die Brände schüttet. Die Arbeit erfordert chirurgische Präzision, da der Hubschrauber in niedriger Höhe über dem Feuer schweben muss, oft bei dichtem Rauch und starken Turbulenzen.
Abgesehen von den Flammen selbst stellt die Koordination in der Luft eine große Gefahr dar: Mehrere Hubschrauber und Löschflugzeuge können im selben Gebiet operieren, ohne dass sie von Kontrolltürmen unterstützt werden. Für den Piloten ist dies eine ständige Belastung, die einem improvisierten Ballett in der Luft gleicht, bei dem der kleinste Fehler zu einer Tragödie führen kann.
Aufklärungsflüge sind ein ebenso wichtiger Teil der Arbeit. Im Morgengrauen, noch vor den ersten Sonnenstrahlen, hebt Wikler mit einem Hubschrauber ab, der mit einer Infrarotkamera ausgestattet ist. Mit der Wärmebildkamera kann er so genannte "Hot Spots" ausfindig machen - schwelende Waldgebiete, die für das bloße Auge unsichtbar sind, aber bei der kleinsten Brise wieder aufflammen können. Diese Daten werden an die Teams am Boden weitergeleitet, damit sie das Feuer löschen können.
Wenn die aktive Phase der Brandbekämpfung vorbei ist, endet die Arbeit der Piloten nicht. Sie transportieren weiterhin Einsatzkräfte in schwer zugängliche Gebiete und filmen für Fernseh- und Dokumentarfilmprojekte.