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Luxtoday

Wie Luxemburg die Tradition bewahrt

Zuletzt aktualisiert
17.10.25
Cultural traditions of Luxembourg

Tina Xinia, Unsplash

Am 17. Oktober 2025 hat das luxemburgische Kulturministerium in einer feierlichen Zeremonie fünf neue Traditionen in das nationale Register des kulturellen Erbes eingetragen. Das Datum ist nicht zufällig gewählt - an diesem Tag im Jahr 2003 verabschiedete die UNESCO das Übereinkommen zum Schutz des immateriellen Kulturerbes, das Luxemburg 2006 als eines der ersten Länder ratifizierte.

Dieses Ereignis unterstreicht die Bedeutung der Gemeinschaften selbst, die diese Traditionen tagtäglich bewahren und weitergeben. Kulturminister Eric Thill, der die Dekrete persönlich unterzeichnete, würdigte den Beitrag der Bürger und Organisationen, die sich für dieses zerbrechliche, aber lebendige Erbe einsetzen: "Dank derjenigen, die diese Traditionen leben und weitergeben, besteht unser immaterielles Erbe weiter, entwickelt sich weiter und bereichert unsere gemeinsame Identität.

Die fünf neuen Elemente repräsentieren die Vielfalt des kulturellen und natürlichen Gedächtnisses von Luxemburg. Einige von ihnen sind nur in einzelnen Dörfern bekannt, andere haben eine fast heilige Bedeutung für das ganze Land.

Kënnbakesteeën - Schweinebacken-Auktionen

Diese dörfliche Tradition findet an den Festen des Heiligen Antonius und des Heiligen Valentin statt, wenn der Kënnbaken, ein besonderes Stück Schweinefleisch, gesegnet und versteigert wird. Die Veranstaltung bringt die örtliche Gemeinschaft zusammen und ist ein hervorragendes Beispiel für die kulturelle Kontinuität auf dem Land.

Fäsche maachen - Handwerkskunst beim Stricken von Zweigen

Die Kunst, Brennholzbündel zum Heizen oder Brotbacken herzustellen, wird aktiv bewahrt, unter anderem durch das Thillenvogtei-Museum im Dorf Randschelt. Dieses Handwerk, das von Generation zu Generation weitergegeben wurde, spiegelt eine Überlebensökonomie und eine nachhaltige Einstellung zu den Waldressourcen wider.

Louschläissen - Entrinden von Eichen

Eine seltene und uralte Technik des Entrindens von jungen Eichen im Norden Luxemburgs, die früher eine wichtige Rolle bei der Gerbung spielte. Heute gilt das Verfahren als Teil der nachhaltigen Forstwirtschaft und des biokulturellen Erbes der Region.

D'Kultur vun de Bongerten - Anbau von Hochstamm-Obstbäumen

Traditionelles Wissen über die Pflege der hohen Obstbäume, die die luxemburgische Landschaft prägen. Diese Obstgärten produzieren nicht nur Obst, sondern dienen auch als Zufluchtsort für die lokale Fauna, was die Symbiose zwischen kulturellem und ökologischem Erbe unterstreicht.

Liichte goen

Jedes Jahr am 2. Februar ziehen Kinder mit Laternen los und singen das Lied "Léiwer Herrgottsblieschen" - eine rührende und lebendige Tradition, die den Geist der Gemeinschaft und der gegenseitigen Hilfe widerspiegelt. Dieses Fest, das zum Teil an das Weihnachtssingen erinnert, hat seine Wurzeln in vorchristlichen Ritualen, die später von der christlichen Kultur übernommen wurden.

Mit der Aufnahme dieser fünf Elemente hat sich die Gesamtzahl der Stätten im nationalen Register erhöht, was die Position Luxemburgs als Land, das sein immaterielles Kulturerbe aktiv bewahrt, stärkt. Alle neu aufgenommenen Elemente sind nun auf der offiziellen Website zu finden: www.iki.lu.

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Zuletzt aktualisiert
17.10.25

Fotos aus diesen Quellen: Tina Xinia, Unsplash

Autoren: Alex Mort