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Die Agrarinflation kehrt zurück: Was passiert mit den Agrarpreisen in der EU?

Zuletzt aktualisiert
13.03.25
Agriculture in Luxembourg

Getty Images, Unsplash

Nach neuen Daten von Eurostat ist der Durchschnittspreis für landwirtschaftliche Erzeugnisse in der Europäischen Union im vierten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Prozent gestiegen. Dies ist der erste Anstieg seit eineinhalb Jahren und deutet auf eine mögliche Trendwende bei den Preisen hin.

Gleichzeitig sanken die Preise für laufende Kosten in der Landwirtschaft - wie Energie, Düngemittel, Futtermittel und tierärztliche Leistungen - um 2,7 %. Dies ist das siebte Quartal in Folge mit einer negativen Kostenentwicklung, wenngleich sich der Rückgang verlangsamt hat.

Der stärkste Preisanstieg bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen wurde in Irland (+18,4 %), Ungarn (+14,9 %) und Rumänien (+11 %) verzeichnet. Gleichzeitig war in einer Reihe von Ländern eine gegenläufige Dynamik zu beobachten: In Portugal fielen die Preise um 8,1 %, in Spanien um 5,9 %, in Griechenland um 2,8 % und in Finnland um 2,4 %.

Besonders auffällig war der Anstieg der Preise für Milchprodukte. EU-weit stiegen die Kosten für Milch um 15,3 Prozent, während sie in einzelnen Ländern deutlich höher waren: in Irland um 43,7 Prozent, in Litauen um 33,2 Prozent, in Belgien um 30,8 Prozent und in Schweden um 30,3 Prozent. Die Getreidepreise blieben mit einem Anstieg von nur 0,3 % praktisch unverändert. Die Unterschiede auf Länderebene waren jedoch beträchtlich: In 17 Ländern gingen die Getreidepreise zurück, während sie in Slowenien um 20,3 Prozent stiegen.

Was die Betriebsmittelkosten betrifft, so haben die Landwirte eine Erleichterung verspürt. Die Preise für Düngemittel und Bodenhilfsstoffe fielen EU-weit im Durchschnitt um 6,9 %. In der Slowakei lag der Rückgang bei 20,3 %, in Rumänien bei 18,8 %. Die Futtermittelpreise sanken um 5 %, was in den meisten Ländern ein allgemeiner Trend ist. Ein besonders ausgeprägter Preisrückgang wurde in Lettland (-12,9%), Zypern (-12,6%) und der Slowakei (-12,4%) verzeichnet. Gleichzeitig gibt es aber auch Länder, in denen die Kosten gestiegen sind: in Rumänien um 2,6 %, in Ungarn um 1,7 % und in den Niederlanden um 1,4 %.

In der europäischen Landwirtschaft zeichnet sich also ein zweigeteiltes Bild ab: Steigende Erzeugerpreise erhöhen die Rentabilität der Erzeuger, können aber, wenn sie über einen längeren Zeitraum anhalten, zu höheren Preisen für den Endverbraucher führen. Gleichzeitig schaffen niedrigere Kosten Raum für den Agrarsektor, um sich von früheren Preisschocks zu erholen.

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Zuletzt aktualisiert
13.03.25

Quelle: ec.europa.eu

Fotos aus diesen Quellen: Getty Images, Unsplash

Autoren: Alex